Da es mein erstes Tertial war, habe ich vermutlich weniger Lehre eingefordert, als ich es am Ende des PJs getan hätte. Die Assistenten waren durchweg freundlich zu mir und haben meine Hilfe geschätzt. Jedoch war wenig Zeit, um mir ausführlich etwas zu erklären oder mich etwas selber machen zu lassen und dabei zu beaufsichtigen. Zu den Oberärzten hatte ich wenig Kontakt, der Chef der Abteilung pflegt einen meiner Meinung nach respektlosen Umgangston, sodass ich ihm zunehmend mehr aus dem Weg gegangen bin.
Ich habe zuerst zwei Monate in der Gynäkologie und im OP verbracht, die nächsten 2 Monate war ich im Kreißsaal. Während der gesamten Zeit habe ich täglich bei mehreren Sectiones assistiert. Die Geburtshilfe ist in dieser Klinik sehr groß, man lernt die Versorgung des Level 1 Perinatalzentrums kennen und hat auch die Gelegenheit, die Neonatologie zu sehen.
Ich fand es angenehm, dass es dort wenig Studenten gab und somit für mich einiges zu tun und zu sehen war.
In der Kantine gibt es ein freies Mittagessen pro Tag. Die Kollegen gehen allerdings nicht dorthin, sodass ich auch nur selten dort war. Im Kreißsaal gibt es keine Pause, in der Gynäkologie wird auf der Station gemeinsam gefrühstückt.
Es lohnt sich sehr, 24-Stunden-Dienste mitzumachen. Ich hab genau genommen 16 Stunden am Stück gearbeitet und hatte dann den nächsten Tag frei. Nachmittags und abends hatte der diensthabende Assistent dann etwas mehr Zeit, um mir etwas zu zeigen. Im Kreißsaal gibt es neben dem Frühdienst auch einen Spätdienst und einen Nachtdienst. Spät- und Nachtdienst lohnen sich insofern, als das keine geplanten Sectiones laufen und ich öfter die Gelegenheit hatte, spontane Entbindungen zu sehen.
Insgesamt war ich während der 4 Monate ganz zufrieden, vermutlich weil mir das Fach wirklich gut gefällt. Im Nachhinein und im Vergleich zu den anderen beiden Tertialen würde ich es kaum weiter empfehlen.