PJ-Tertial Chirurgie in Spital Heiden (12/2015 bis 4/2016)
Station(en)
Allgemeinchirurgie, Orthopädie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Pro:
- ein Nahtkurs wird ermöglicht
- interdisziplinäre Arbeit in der Notaufnahme möglich (der Chef der Inneren ist super!)
- im Winter ein Personal-Skitag, der vom Spitalverbund finanziert wird
- viele Belegärzte anderer Fachrichtungen (ein ganz netter Urologe, ein Wirbelsäulenchirurg, HNO-Ärzte, eine Handchirurgin), die ab und zu im Spital operieren, sodass man neben Allgemeinchirurgie und Orthopädie noch mehr zu sehen bekommt, außerdem kann man mit den Gynies in den OP und bei Sectios assistieren
- es ist möglich, einen Tag mit den Rettungssanitätern mitzufahren
- für ca. 430 CHF kann man im Personalwohnheim ein Appartement mieten, das Mittagessen bekommt man etwas günstiger (im Schnitt zahlt man aber trotzdem 8-11 CHF für ein Mittagessen)
Kontra:
- größter Minuspunkt, der alles Positive in den Schatten stellt: als Unterassistent ist man leider einen Großteil der Zeit einfach nur als Stationssekretärin da: Qualitätskontrolle in Form von Tabellen und viele andere Dinge, für die an anderen Krankenhäusern Sekretärinnen eingestellt werden -> man verbringt viel Zeit am PC (noch mehr als man es als Arzt später wahrscheinlich eh tut). Die Sekretärin, die diese Arbeit zuvor machen musste (entsprechend ihrer Berufsbezeichnung), wollte uns ernsthaft erzählen, wir würden dabei "ja auch ganz viel lernen"...
- kaum Wertschätzung, schlechtes Ansehen der Unterassistenten
- in der chirurgischen Morgenbesprechung wird erstmal kollektiv das Team runtergemacht, wie scheiße alles läuft etc.,war immer ein grandioser Start in den Tag!
- keine PJ-Fortbildung, generell kaum Fortbildungen durch die Chirurgen (kann sie in vier Monaten an einer Hand abzählen) - die Internisten wiegen das zum Glück wieder auf
- man bekommt von den Oberärzten leider nur selten (bei guter Laune) was gezeigt oder erklärt (sowohl im OP als auch in der Ambulanz), nur der OA, der für die UA zuständig ist, stellt da eine Ausnahme dar
- anzügliche Bemerkungen durfte ich mir auch mal gefallen lassen
Meine Unterassistenz-Kollegin und ich haben dem Oberarzt, der noch recht neu eingestellt und für die Unterassistenten zuständig ist, am Ende unseres Tertials eine Rückmeldung gegeben, was wir gut fanden und was nicht, in der Hoffnung, dass es nachfolgende Unterassistenten besser haben werden.
Nach meinen Erfahrungen in Heiden kann ich ein Tertial dort leider nicht empfehlen.
(Einzelnen wirklich tollen Kollegen und Krankenhausmitarbeitern möchte ich mit mit der schlechten Bewertung kein Unrecht tun, aber die Zeit hat mich insgesamt wirklich viele Nerven und Kraft gekostet.)
Bewerbung
Hatte mich eineinhalb Jahre vorher beworben, aber derzeit haben sie absoluten Mangel an Unterassistenten, daher auch spontan möglich.