Vorab gilt zu sagen, dass ich eigentlich so gar kein Freund der inneren Medizin und eher chirurgisch orientiert bin, hier habe ich mich aber dennoch richtig wohl gefühlt!
Die Station hat 6 Isolationszimmer für hochinfektiöse Erkankungen, davon ist ein Zimmer als eine kleine Intensiveinheit mit Beatmung etc. ausgestattet. Der Rest sind normale Patientenzimmer für teilweise auch normale Erkrankungen.
Dienstbeginn 8:00, planmäßiges Ende 16:30. Visite 8:30, 1x/Woche OA-Visite mit Vorstellung von 2 Patienten, 1x/Woche Chefarztvisite (angenehmer Weise im Expressgang, jedoch mit Folgen, weil dies bei den Patienten meist große Fragen aufwirft, welche alle gründlich beantwortet werden wollen). Mittags 13.30 Besprechung für die gesamte internistische Klinik. Alle 2 Wochen Röntgendemo mit zusammengetragenen Fällen der gesamten internistischen Klinik.
Die Stationsärzte sind echt absolute Klasse. Man wird als wichtiger Teil des Teams wahrgenommen und ist nicht nur der unfähige Student, der im Weg rumsteht und Fragen stellt. Die Ärzte sind einem für jede Arbeit, die man ihnen abnehmen kann, dankbar und zeigen das auch. In Abhängigkeit von den eigenen Fähigkeiten darf man Punktionen verschiedenster Natur auch selbst in ärztlichem Beisein durchführen (Lumbal-, Pleura-, Aszites-, Knochenmark etc.). Darüber hinaus ist man für das Schreiben von EKGs und deren Befundung zuständig. Auch das ermöglicht es einem, das trockene Wissen aus dem Hörsaal in eine flüssigere Praxisroutine übergehen zu lassen. Man darf jederzeit Patienten sonografisch untersuchen (hier macht viel Übung den Meister) und bei angeordneten Sonos untersucht man vor, berichtet seine Erkenntnisse und untersucht anschließend nochmals gemeinsam. Wenn man Fragen stellt, werden diese auch gern und ausführlich beantwortet.
Die Schwestern sind ein familiäres Team und haben mich stets freundlich behandelt.
Alles in allem erstaunlich uninternistisch. Die 2 Monate sind viel zu schnell vergangen und ich würde jederzeit wieder dort hin gehen.