Insgesamt war es eigentlich eine schöne Zeit. Gelernt habe ich nicht viel, außer nähen. Ich war zwei Monate dort (halbes Tertial) und habe den ersten Monat viel mitgearbeitet, bestimmt über 60 Stunden/Woche. Im zweiten Monat habe ich dafür öfters mal gefehlt und bin etwas herum gereist, ohne das las Fehltage zu nehmen, sondern habe es sozusagen mit meinen "Überstunden" verrechnet... Man muss halt gucken, wie man sich dort einarbeitet und einfügt. Die einheimischen PJler arbeiten 7 Tage die Woche für ein ganzes Jahr, auch an den Feiertagen. Es sind immer 2 Tage 7-17 Uhr, dann ein 30 -h-Dienst (7 Uhr bis 12 Uhr am nächgsten Tag) und dann wieder von vorne, also jede 4. Nacht 30-h-Dienst... Die Studenten bekommen zwar kein Gehalt, aber eine Aufwandsentschädigung. Und ich musste immerhin 250 USD oder so bezahlen... Das habe ich als Anlass genommen, um festzulegen, dass ich nicht die verrückten Zeiten mitarbeite. Das Wochenende habe ich mir immer frei genommen, aber habe tatsächlich ca 1x/Woche den langen Dienst mitgemacht. Und im 2.Monat habe ich dann öfters auch mal länger gefehlt, also mehrere Tage+Wochenende.
Eingeteilt wo ich arbeite, habe ich mich eigentlich immer selbst. das war ganz cool. Die ecuatorianischen PJler sind alle fest einem Arzt zugeteilt, aber ich war sozusagen "extra" und konnte einfach dahin gehen, wo ich gebraucht wurde bzw. was ich interessant fand.
Mit den Internos = PJlern habe ich mich gut verstanden. Spanisch muss man aber schon möglichst flüssig sprechen können.
Medizinisch läuft dort einiges krass anders als nach deutschen Standarts und ich hatte teils echt Mitleid mit den Patienten...
Auch wenn es medizinisch eine eher enttäuschende Zeit war, das Land ist toll und die Erfahrung war es auf jeden Fall wert.
Bewerbung
Ich habe mich einige Monate zuvor per Email beworben. Im Internet hatte ich eine Adresse der uni Cuenca gefunden für ausländische Studenten, die sich bewerben wollen. Dorthin schrieb ich und bekam schnell Antwort. Es war insgesamt ziemlich unkompliziert. Ein Visum braucht man nur, wenn man länger als 90 Tage im Land bleibt.