Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am ersten Tag trifft man sich im Sekretariat der Viszeralchirurgie (nicht wundern, die Sekretärinnen dort sind etwas komisch). Die PJ-Beauftragte Frau Cran hat uns einige Tage vor Beginn des Tertials eine Email geschrieben um uns mitzuteilen, wann und wo man am ersten Tag erscheinen soll.
Das Klinikum Ansbach ist schon in die Jahre gekommen, wird aber zur Zeit renoviert. Die PJler verbringen je 5 Wochen auf der Viszeral-, Unfall- und Gefäßchirurgie. Eine Woche konnte man zudem in der Radiologie absolvieren. Ingesamt stehen einem 8 Studientage zu, von denen man theoretisch alle 2 Wochen einen nehmen darf.
Viszeralchirurgie: Hat mir persönlich nicht so gut gefallen, anderen PJlern gefiel es aber sehr gut. Man geht morgens mit auf Visite, danach ist man für die ganzen Blutentnahmen zuständig und legt PVKs. Tagsüber findet dann sporadisch die Sprechstunde statt. Im OP war ich während meiner gesamten Zeit in der Viszeralchirurgie sehr wenig eingeteilt. Die Oberärzte interessieren sich kaum für die PJler, aber wenn der Chef da ist, wird man hin und wieder mal als OP-Assistenz benötig. Der Chef erklärt einem während der OP meistens was, da hat man auch was gelernt. Hatte man gerade nichts zu tun (was sehr häufig der Fall war), konnte man in die Notaufnahme und dort mithelfen. PJ-Unterricht gab nie, die Assistenzärzte haben aber ab und zu Themen mit einem durchgesprochen. Mittwochs ist immer Tumorkonferenz, ich empfehle diese zu umgehen, da sie sehr einschläfernd ist.
Unfallchirurgie: Hier war man täglich im OP eingeteilt und in der freien Zeit konnte man immer in der Notaufnahme mithelfen oder die BG-Sprechstunde besuchen. Langweilig war es selten. Auf Station gab es einen Blutentnahme-Dienst, so dass man nur selten Blut abnehmen musste. Im OP durfte man Drainagen annähen, knoten und ab und zu eine Hautnaht machen. Einige Assistenzärzte in der Unfallchirurgie waren sehr motiviert und haben den Studenten wirklich viel erklärt. In der Notaufnahme durfte man selbst Patienten aufnehmen, Wunden nähen, Zugänge legen, EKGs anfertigen und Briefe schreiben. Der Chef der Unfallchirurgie hat sich viel Mühe gegeben einmal pro Woche PJ-Unterricht zu halten. Leider ist dieser häufig ausgefallen. Wenn der Unterricht stattfand, war er aber immer sehr gut. In der Unfallchirurgie gestaltete es sich äußerst schwierig seine Studientage zu nehmen, da man ja eine - so der leitende Oberarzt - "billige Arbeitskraft" sei, die auch dringend benötigt wird.
Gefäßchirurgie: Hier hat es mir mit Abstand am besten gefallen. Der Chefarzt ist sehr nett und daran interessiert, dass seine PJler etwas lernen. Zweimal die Woche ist Chef-Visite, dort wird erwartet, dass der PJler 2-3 Patienten vorstellt. Man ist in der Regel jeden Tag für ein paar Stunden im OP eingeteilt, so dass man das ganze Spektrum der Gefäßchirurgie kennenlernt. Hier darf man sehr viel nähen und die Ärzte erklären einem sehr viel. Auf Station erledigt man die Blutentnahmen, bestimmt ABIs und schreibt Briefe. Es ist dort auch ausdrücklich erwünscht, dass man Patienten aufnimmt, sie untersucht und dem Stationsarzt vorstellt. Hat man Zeit, kann man auch immer in die gefäßchirurgische Sprechstunde gehen, hier darf man auch Patienten untersuchen und Sonographien durchführen. Der Chef organisierte auch spontan einen PJ-Unterricht, der ca. alle 2 Wochen stattfand, da das Interesse von Seiten der Studenten so groß war. Der Unterricht war sehr lehrreich.
Radiologie: Hier rotiert man jeden Tag woanders hin, je nachdem was man sehen möchte, kann man in die MRT-, CT-, konventionelle Röntgen-, Angiographie- oder Mammographie-Abteilung. Die Ärzte dort waren sehr nett und haben viel erklärt.
Als PJler bekommt man alle 2 Wochen eine Karte für ein kostenloses Frühstück, Mittagessen und Abendessen in der Cafeteria. Das Frühstück war klasse, das Mittagessen ok, das Abendessen hab ich nie ausprobiert. Wasser, Tee und Kaffee gibt es auf den Stationen kostenlos.
Wenn man mochte, konnte man ein kostenloses Zimmer im Personalwohnheim buchen. Hier empfehle ich frühzeitig anzufragen, da die Zimmer oft früh ausgebucht sind. Hierfür muss man sich bei Herr Friedlein melden. Es gibt alte und neue Wohnheime, wobei die Studenten i.d.R. ein Zimmer in den alten Wohnheimen bekommen. Vom Wohnheim bis zur Klinik dauert es ca. 5 Minuten zu Fuß. Die Zimmer beinhalten ein eigenes Bad, ein 1m breites Bett, und einen Tisch mit Stuhl. Manche Leute hatten Glück und hatten auch eine eigene Küchenzeile mit im Zimmer. Internet ist leider nicht dabei. Die Wohnungen waren alt, aber sauber. Es war verhältnismäßig ruhig, so dass man gut schlafen konnte. Es bestand auch die Möglichkeit seine Wäsche zu waschen. Während meines Aufenthaltes gab es leider Probleme mit der Warmwasserversorgung im Bad, die bis zuletzt nicht behoben werden konnten. Kostenlose Parkplätze gibt es rund um das Klinikum, auch in der Nähe der Wohnheime.
Alles zusammen genommen, würde ich mein Chirurgie-Tertial wieder im Klinikum Ansbach machen, wenn ich die Wahl hätte.