Obwohl das Spital Flawil ein sehr kleines beschauliches Fleckchen ist und manchmal durch das Sommerloch auch mal Tage ohne OP vergehen, wird man als PJler (hier: UHU) bestens vom gesamten Team umsorgt und die Zeit verging fast wie im Flug. Die Assistenzärzte sind alle unglaublich nett (an dieser Stelle ganz viele liebe Grüße :) ), erklären alles, setzen sich mit dir zur Fallbesprechung hin und teachen, wo sie nur können. Das gleiche gilt für die Oberassistenzärzte, von denen eine sogar ein kleines mündliches Staazsexamen "durchgespielt" hat. Der Chef ist sehr an der Weiterbildung der Ärzte interessiert und hat für alle - uns eingeschlossen - Gartenschläuche und Bambusrohre im Baumarkt gekauft, damit alle das Drainage-Annähen üben konnten. Und die Sekretärin ist ein absolutes Goldstück und hilft bei allem. Insgesamt eine Spitzenbetreuung, genäht wird sowohl in der Notaufnahme als auch in den OPs von den UHUs. Der Tag beginnt mit der Frühbesprechung gegen 7:30 und endet meistens nach der Röntgenbesprechung um 15:00. Wenn es mal sehr ruhig ist oder ein Zug nach Hause erwischt werden muss, kann man auch mal früher heim ;) Insgesamt hat man sieben freie Tage und verdient ungefähr 1100€, von denen die Hälfte für die Wohnung in einer 3-WG (die in Flawil sehr groß und geräumig ist) drauf geht. Nachdem alles in der Schweiz preislich eher im oberen Sektor angesiedelt ist, geht man unterm Schnitt mit Null raus. Flawil ist leider etwas sehr ruhig, weswegen ich das nächste mal eher in St. Gallen wohnen würde. Alles in allem sehr zu empfehlen, wenn man nicht unbedingt selbst Gallenblasen o.Ä. operieren möchte, dafür ein Spitzenteam genießt.
NB: Nehmt euch vor dem Proktologen in Acht! Und fragt nach dem Spitznahmen :D