Einige Wochen vor dem Beginn erhielt ich die Möglichkeit, Stationen anzugeben, für die ich mich interessiere. Ich habe mein PJ-Tertial so aufgeteilt, dass ich 70% der Zeit auf der 18C und 30% auf der 19A verbracht habe (genaueres s.u.). Insgesamt wird sich sehr um die PJlerInnen bemüht und es gibt einen ständigen Austausch. Außer dem wöchentlich stattfindenden PJ-Seminar haben die PJlerInnen auch die Möglichkeit, an anderen Fortbildungen im Haus kostenfrei teilzunehmen. Falls Ihr also Interesse an Psychiatrie habt, würde ich Euch das BKR sehr empfehlen und wenn Ihr mehr wissen wollt, könnt Ihr weiter lesen.
Station 18C ist eine offene Station vorwiegend für PatientInnen mit depressiven Störungen.
In den ersten Wochen habe ich die Assistenzärztinnen bei den Aufnahmen und Gesprächen begleitet, ziemlich bald konnte ich unter ihrer Aufsicht Aufnahmen durchführen. Nachmittags gab es immer die Möglichkeit mit dem Oberarzt Rücksprache zu halten und Neuaufnahmen zu besprechen. Interessanter und lehrreicher wurde es natürlich erst, als ich selbstständig PatientInnen aufnehmen und betreuen durfte (Gespräche führen, Verlauf dokumentieren, Arztbriefe schreiben usw.).
Die Arbeitsatmosphäre habe ich als sehr angenehm empfunden, ich hatte zu jeder Zeit AnsprechpartnerInnen, wenn ich Fragen hatte, so dass mir das Einarbeiten sehr leicht fiel und ich sehr schnell einen Einblick in den Ablauf der Stationsarbeit hatte. Durch den relativ langen Aufenthalt der PatientInnen gibt es die Möglichkeit sich in Ruhe mit den Krankheitsbildern zu befassen und sich ausreichend Zeit bei den Gesprächen zu nehmen.
Station 19A ist eine geschlossene Station der Suchtmedizin und war für mich ein deutlicher Wechsel- Verhältnismäßig viele Aufnahmen und Entlassungen, kürzere Gespräche usw. Ich konnte im Endeffekt selbst entscheiden, wie früh ich am Morgen beginne- in diesem Fall habe ich versucht spätestens um 8 Uhr morgens da zu sein, da meistens ab dem Vorabend es zu Neuaufnahmen kam und ich so nach sehr kurzer Einarbeitungsphase viele Aufnahmen selbstständig durchführen durfte. Sicherlich fiel es mir leichter, da ich zuvor gewisse Abläufe bereits kennengelernt hatte. Wider Erwarten sehr unterschiedliche psychiatrische Bilder, also nicht „nur“ Menschen mit der Diagnose „Abhängigkeit“- sehr lehrreich und empfehlenswert. Auch hier gab es die Möglichkeit mit dem Oberarzt bestimmte Fälle genauer zu besprechen und Fragen zu klären.