Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass meine Gesamtnote wirklich einen Durchschnitt darstellt. Man rotiert durch alle drei chirurgischen Abteilungen, welche sehr unterschiedlich sind und eigentlich nicht gut in eine Note zusammen zu fassen sind. Daher versuche ich kurz die einzelnen Abteilungen zu beschreiben:
Unfallchirurgie/Orthopädie: 1
Obwohl ich niemals damit gerechnet hätte, hat mir Unfall in Bamberg am besten gefallen. Das Team ist super, ich wurde von allen freundlich begrüßt und aufgenommen und von den meisten als "Kollegin" behandelt. Man darf/muss sehr viel in den OP, wobei das auf die Anzahl der PJler ankommt. Ich war zeitweise alleine und daher viel beschäftigt. Wenn es mehrere sind, teilt man sich eben in die OPs ein. Im OP war ich aber nicht nur Hakenhalter, sondern durfte richtig assistieren, mitdenken und es wurde viel erklärt. Mal selber bohren und Schrauben rein drehen, Arthroskop führen und Knoten. Hautnaht dufte ich eigentlich fast immer machen, wenn ich wollte.
Wenn man nicht OP eingeteilt war, konnte man in der Ambulanz und Notaufnahme mithelfen. Die Patienten vor/mituntersuchen sollte ich dort von Anfang an, zumindest soweit ichs schon konnte ;) Später durfte ich auch Diagnostik anmelden, Gelenkpunktionen durchführen und Platzwunden nähen. Natürlich kommt es immer etwas auf den Assistenzarzt und das eigene Geschick an. Auf Station war ich bis auf die Chefarztvisite einmal pro Woche gar nicht.
Insgesamt wirklich sehr lehrreich und ich fands richtig schade als ich nach 8 Wochen wegrotieren musste.
Allgemein-/Viszeral-/Thoraxchirurgie: 2-3
Bei den Allgemeinchirurgen ist schon etwas schwieriger wahrgenommen und beschäftigt zu werden. Es gibt einige nette Oberärzte, die sich mal Zeit genommen haben, um was zu erklären und auch der Chefarzt ist sehr nett und kompetent. Jedoch gabs in der Ambulanz nicht so richtig was zu tun für PJler und im OP wurde man nicht immer gebraucht. Wenn man mit in der OP stand, war man oft nur Hakenhalter. Assistieren war eigentlich nur drin wenn man sehr forsch war, sich aus eigenem Antrieb eingebracht hat und den richtigen Oberarzt erwischt hat. Genauso stand es mit dem Erklären. Auf Station konnte man am Vormittag mit visitieren, was sich meist auf Wundversorgung beschränkt hat. Danach war nichts mehr los dort.
Insgesamt wars nicht wirklich lehrreich, aber größtenteils freundlich.
Gefäßchirurgie: 4-5
In der Gefäßchirurgie verhielt es sich dann genau gegensätzlich zur Unfallchirurgie. Es besteht ein leichter "PJler-Neglect" bei den Oberärzten (bis auf eine junge Oberärztin, die sehr nett ist!) und die Assistenzärzte sind meist auch nicht wirklich interessiert (auch hier gabs eine! Ausnahme). In den OPs wird man im Grunde gar nicht gebraucht, ab und an ist man trotzdem eingeteilt, darf dann aber so gut wie nichts machen außer sich die Füße in den Bauch zu stehen und einen Haken zu halten und wird noch rumgeschubst und blöd angemacht. Ambulanz existiert kaum. Auf Station kann man mit der Wundschwester rum gehen und Verbände machen. Diese ist sehr nett und erklärt viel. Leider ist so Verbandsmaterial nunmal recht schnell ausgeschöpft... Einfach super langweilig. Der Vorteil daran, dass sich niemand für dich interessiert ist, man kann ab und an eher gehen ;)
Ich war sehr froh, dass diese Rotation an meinem Tertialende war und ich ein paar Fehltage nehmen konnte.
Zusammenfassend war das Tertial für mich gut-okay, weil ich aber auch das Glück hatte 8 Wochen auf der UCH gewesen zu sein.
In den anderen Abteilungen besteht eindeutig Verbesserungsbedarf!