Das Chirurgische Tertial wird zweigeteilt in Unfallchirurgie und Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. Man kann frei wählen wo man anfängt und wann man wechseln möchte.
Ich war freiwillig 2,5 Monate auf der Unfallchirurgie. Das ausnahmslos männliche Team hat mich sehr freundschaftlich aufgenommen und die Mitarbeit hoch geschätzt. Man ist keinesfalls nur Hakenhalter! Trotz des hohen Arbeitspensums wird einem alles erklärt. Man bekommt ein eigenes Telefon für den Abruf in den OP und für den Kontakt zu Kollegen bei Nachfragen.
Die Kollegen aus der Pflege auf der 4A sind außergewöhnlich nett. Blutabnahmen sind eigentlich Aufgaben der Pflege. Da ich morgens meist die Zeit hatte, selbst Blut abzunehmen, kann man den Schwestern und Pflegern einen großen Gefallen tun, den sie einem auch hoch anrechnen!
Das Verhältnis zwischen der Arbeit auf Station und im OP war bei mir sehr ausgewogen (etwa 2-3 Tage pro Woche für max. 4 Stunden im OP). Bei Bedarf konnte man immer mit an den Tisch. Da der Chef ein Wirbelsäulenspezialist ist, bekommt man hier besonders interessante Eingriffe zu sehen.
Das Krankenhaus befand sich zu meiner Zeit in einem personellen Umbruch, sodass etwas Unmut im Personal vorherrschte. Das kann sich aber jederzeit wieder geben. Die Wohnung, die von der Klinik gestellt wurde, war etwa 5 Autominuten entfernt (ÖPNV ungünstig!) und sehr einfach (etwa Standard eines Wohnheims).
Insgesamt kann ich Aschersleben im PJ weiterempfehlen. Im Winter ist die Nähe zum Harz auch für einen Norddeutschen eine reizvolle Alternative.