PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Zug (3/2017 bis 7/2017)
Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Absolute Weiterempfehlung!
Supermodernes Spital, sehr gutes Arbeitsklima, viel Eigenverantwortung, tolle Umgebung. Also ich war von der Chirurgie hier sehr begeistert. Vor dem Tertial hatte ich Chirurgie kategorisch als Berufsfeld ausgeschlossen, jetzt würde ich mich auf eine Stelle als Chirurg oder Orthopäde bewerben. Besser kann es für einen als PJler eigentlich nicht laufen.
Die Betreuung vom Start weg war sehr gut. Es ist alles tipptopp schweizerisch organisiert, jeder hat ein eigenes Telefon, einen Spind und einen Ausweis/Badge mit Foto. Vom Start weg wird sich durchweg geduzt, zusammen Kaffee getrunken vom Chef bis zum UHU.
Der Tag beginnt um 07:30 Uhr im Röntgenrapport, anschliessend folgt 2x wöchentlich ein Journal Club oder eine kurze Fobi, danach Kaffee. Ab kurz nach acht lauft ihr auf Station bei der Visite mit und diktiert die Verläufe. Das dauert etwa eine bis maximal zwei Stunden. Danach obliegen euch die Neueintritte auf den Stationen, also im System die richtigen Berichte vorzubereiten, etwaige EKGs/Röntgenbilder anzuordnen und das Procedere einzutragen. Nach Anamnesegespräch und KU dann Besprechung mit dem Stationsarzt und Fertigstellen der Dokumentation. Neben den Eintritten gibt es die Austritte, also Briefe diktieren usw. Es gibt mal mehr, mal weniger zu tun auf Station.
Neben der Stationsarbeit ist man im OPS eingeteilt und darf assistieren. Beim Chef muss man Fragen parieren, alle anderen Erklären auch und sind nett. Niemand schreit und ihr dürft nach ein paar Wochen auch immer öfter zunähen oder Schrauben entfernen.
Auf dem Notfall habt ihr die beste Zeit. Ihr geht alleine zu den Patienten und sprecht und untersucht sie, stellt sie dem Arzt vor und meldet Untersuchungen an. Berichte müsst ihr natürlich auch selbst schreiben und vom Assi korrigieren lassen. Es gibt viel zu Nähen und selbst zu machen.
Das Dienstwesen war zu meiner Zeit sehr angenehm. Wenn ihr die Zusage für Zug habt, könnt ihr der Sekretärin/Oberärztin eine Mail schreiben mit euren Dienstwünschen, welche auch berücksichtigt werden, es sei denn, es ist zu kurzfristig. Immer ein PJler hat vom Dienstschluss 16:15 Uhr (nach dem Nachmittagsrapport um 16 Uhr) bis 7 Uhr am Folgetag Rufbereitschaft (Pikett). Das heisst nach dem Dienst auf den Notfall gehen, entweder mithelfen für 1-2h oder nach Hause geschickt werden, je nach Arbeitsanfall und persönlichem Gusto. Ich wurde in den drei Monaten einmal am Abend in den OPS gerufen, andere selten auch mal in der Nacht. Der Dienst wird nicht extra bezahlt oder mit Kompensation ausgeglichen, was aber aufgrund des wirklich nicht immensen Mehraufwands auch ok ist. Ebenfalls muss je ein UHU am Wochenende/Feiertag auf dem Notfall Dienst machen, also erreichbar sein in der Nacht und am Tage dann von 09:30 Uhr bis man gehen darf mit arbeiten. Wochenende/Feiertag wird pro Arbeitstag mit einem Tag frei zusätzlich kompensiert, jeweils dann vor/nach dem Wochenende. Extrageld gibt es auch hier nicht.
Fortbildung für alle UHUs ist immer montags, dann gibt es noch AA sowie OA Fobi und die Journal Clubs, man kann viel lernen.
Unter dem Strich zeichnet sich das Tertial für mich durch die unfassbar nette Arbeitsathmosphäre aus. Pflege, das sehr junge Ärzteteam, Sekretärinnen, jeder duzt sich und ist gerne im Spital. Es wird sehr viel erklärt. Ihr dürft wirlich viel selbst machen, was euch Lust auf die Chirurgie machen wird. Das Haus ist super modern, die Kantine ist ausgezeichnet.
Mittagessen kostet 8,50 Fr. und ein Kaffee 1,50 Fr., es ist das teuerste Kanton in der Schweiz. Die Wohnung mit 695 Fr. erscheint unfassbar teuer, aber es gibt 250 Fr. vom Spital dazu. Ihr bekommt brutto 1650 Fr. , was den 250 Fr. Wohnheimzuschuss enthält. 100 Fr. gehen für schweizer Versicherungen ab. Insgesamt kommt man mit dem Geld auf jeden Fall aus.
Das Spital ist nicht direkt in Zug, sondern in Baar, ca 10 Velominuten von Zug entfernt. Das Wohnheim ist modern und mit einer traumhaften Dachterrasse ausgestattet, es wohnen dort alle UHUs und viele AAs, eine super Sache.
Bewerbung
Ein Jahr vorher war knapp bei mir, je früher desto besser, sonst spontan.