Mein Innere-Tertial habe ich im Spital Laufen absolviert. Folgende Dinge möchte ich Nachfolgern mit auf den Weg geben:
+ Das Spital Laufen ist ein kleines, familiäres Haus der Grundversorgung. Man begegnet den gängigen Krankheitsbildern von Pneumonie über Urolithiasis bis Herzinsuffizienz. Natürlich gibt es auch präfinale Tumorpatienten, ein neudiagnostiziertes Plasmozytom und eine Lyme-Perikarditis. Dies ist jedoch nicht der Hauptanteil der stationären Behandlungen, sodass man gut sein Grundwissen in der Inneren Medizin ausbauen kann, ohne mit komplexen Chemotherapieprotokollen o.Ä. konfrontiert wird.
+ Die Arbeitsatmosphäre ist traumhaft. Alle Mitarbeiter werden geduzt, die Unterassistenten sind gleichwertige Mitglieder des Teams, die Vorgesetzten sind freundlich und hilfsbereit. Mit ein bisschen Engagement und Offenheit wird man vollständig integriert und zu gemeinsamen Ausflügen und Grillabenden eingeladen.
+ Die Übergänge zwischen Chirurgie und Medizin sind fliessend. Wer Interesse an disziplinübergreifender Arbeit hat, ist bei Wundversorgungen, Abszessspaltungen und allen Punktionen gern gesehen und darf assistieren oder eigenständig durchführen.
+ Es gibt ausreichend Zeit zum selbstständigen Arbeiten. Sowohl in der Notaufnahme als auch auf Station und im Ambulatorium könnt ihr in Rücksprache mit einem Assistenz- oder Oberarzt Patienten aufnehmen und betreuen.
+ Es gibt ausreichend Zeit zum Lernen und Recherchieren. Dieses Tertial bietet sich zur Examensvorbereitung an, oder auch zum Wissen erweitern :) Jede Woche gibt es eine chirurgische und eine internistische Fortbildung sowie einen Journal Club. Ausserdem Fallvorstellungen und kurzfristige Weiterbildungen zu aktuellen Patienten oder Neuentwicklungen in der Forschung.
+ Zum Wohnen gibt es ein Personalhaus in der Nähe. Es hat eine Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum, 2 Bäder, Waschmaschine und Trockner, Fahrradstellplatz. Parken könnt ihr für 50 CHF/Monat direkt am Haus. Gleich hinter dem Spitalgelände beginnen Wanderwege, Joggingrouten und Wald & Wiesen mit Grillplätzen, Trimm-dich-Pfaden und Reitmöglichkeiten. Perfekt zum Abschalten und Sonne geniessen nach dem Arbeiten. Ausserdem könnt ihr den Fitnessraum der angegliederten Schmerzklinik nutzen.
+ Laufen ist eine kleine Stadt mit allen Dingen, die man so benötigt (Diverse Supermärkte, Post, verschiedene Banken, Schuh- und Kleidungsgeschäfte, Sporthallen, Bahnhof, einige Bars und Cafés, Kulturzentrum). In ca. 20 Minuten seid ihr im Zentrum von Basel.
+ Die reguläre Arbeitszeit ist 8 bis 17 Uhr, mit einer halben Stunde Frühstücks- und einer Stunde Mittagspause. Natürlich bleibt ihr gelegentlich länger oder könnt auch mal nach dem Nachmittagsrapport um 16 Uhr gehen. Wochenenddienste sind erwünscht (ca. 1x/Monat) und werden mit Kompensationstagen sowie Sonntagszuschlag vergütet. Überstunden können abgesetzt oder als Urlaubstage genutzt werden.
- Wer sich für universitäre Spitzenmedizin begeistert, ist in Laufen nicht richtig. Komplexe Fälle oder Patienten, die weiterführende Diagnostik wie Myokardszintigrafie oder Therapie wie beispielsweise Ureterstents benötigen, werden in grössere Häuser verlegt.
- Ebenso empfehle ich `Stadtkindern´ ein anderes Spital. Es gibt definitiv viele Möglichkeiten, in Laufen und Umgebung seine Freizeit zu verbringen, diese sind jedoch alle sportlich und/oder naturbezogen. Ein ausgeprägtes Nachtleben werdet ihr hier nicht finden, ebenso ist eher Basel das Zentrum der Kunst- und Kulturszene.
Bewerbung
Ca. 1/2 - 1 Jahr im Voraus, auch kurzfristig möglich.
