Allgemeine Chirurgie, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Orthopödie und Traumatologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein Chirurgietertial in Bozen verbracht. Beste Entscheidung!
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man wenig bis nichts für eine zukünftige Chirurgenkarriere mitnimmt. Allerdings ist das in vielen deutschen Krankenhäusern nicht anders... Abgesehen davon ist Bozen super: Man hat viel Freizeit, wenige Pflichten und natürlich eine tolle Umgebung!
Ich habe mich ca 1 Jahr vorher bei Frau Kalser (Sekretärin der Bezirksdirektion) unkompliziert per email (ulrike.kalser@sabes.it) beworben.
Wohnungen in Bozen sind rar und teuer. Am besten bewirbt man sich in den Studentenwohnheimen der Uni oder der Claudiana (http://www.buergernetz.bz.it/de/dienste/dienste-kategorien.asp?bnsvf_svid=1003902 und http://www.claudiana.bz.it/de/unterkunft-verpflegung.asp). Da sind bisher eigentlich alle untergekommen... Ich war im Wohnheim der Claudiana. Eigentlich sind es Doppelzimmer, aber vor allem im Sommer sind wenige Studenten da, sodass man meist ein großes Zimmer für sich allein hat. Es liegt gut und ist sehr günstig, bewerben kann man sich unkompliziert unkompliziert bei Frau Burger (anna.burger@claudiana.bz.it)
Ich war in drei verschiedenen chirurgischen Abteilungen, aber es war überall ähnlich entspannt.
Orthopädie/ Traumatologie:
Arbeistbeginn um 7:30 zur Frühbesprechung. Danach kann man machen, was man will. Interessiert eigentlich keinen. Offiziell gibt es einen OP-Pieper für die Studenten, der klingelt aber so gut wie nie. Man kann immer in den OP mit und sich auch öfter einwaschen (v.a. bei Dr Tutzer, Dr Simeone, Dr Morandell) und dann bisschen nähen, klammern, Haken halten... Ansonsten gibt es die Ambulanz und die Station, wo aber für die Studenten eher nichts zu tun ist. Offzielles Arbeitsende ist 16:00, aber man kann sich gut mit den anderen Studenten absprechen und dann mittags gehen oder gleich Studientage nehmen.
Allgemeine Chirurgie:
Frühbesprechung um 7:30, hier sind die Studenten tatsächlich im OP eingeplant. Es laufen ein oder zwei Säle, die von den Studenten abgedeckt werden müssen. Wer nicht im OP ist, kann auf Station, in die Ambulanz oder auf die Dachterasse zum chillen gehen, man hat keine Verpflichtungen... Es gibt auch einen studentischen Spätdienst, der mittags kommt und bis 18:00 bleibt. Je nach OP-Programm können sich die anderen dann meistens mittags verabschieden. Je nachdem wie viele Studenten da sind (wir waren 10!) kann man pro Woche einen bis drei Studientage nehmen.
Gefäß- und Thoraxchirurgie:
Frühbesprechung um 7:30, dann muss einer mit in den OP, die anderen können auf Station oder in die Ambulanz. Hier ist die einzige Abteilung, in der die Ärzte bisschen dahinter sind, dass die Studenten da sind, dafür wird auch mehr erklärt und alle sind super nett. Meist wird man dann auch am frühen Nachmittag heim geschickt.
Das Essen in der Mensa ist für umsonst und super lecker! Genauso der Caffe!
Man MUSS zwar im Krankenhaus nie italienisch sprechen, aber hilfreich ist es trotzdem. Alle Besprechenungen finden auf italienisch statt, und auch im OP und mit den Patienten wird meist italienisch gesprochen. Ich habe vorher einen Kurs in der Uni gemacht und vor Ort ein Sprachtandem und bin ganz gut zurecht gekommen.
Ansonsten ist Bozen natürlich super! Die Freizeitmöglichkeiten sind zahllos und vor allem der Sommer in Südtirol ist traumhaft (wochenlang um die 35°). Fahrrad ist unbedingt nötig (kann man auch vor Ort billig kaufen) und ein Auto ist auch sinnvoll.