Als Student im 10. Semester habe ich im Juli und August 2017 zwei Monate als Unterassistent der Orthopädie im Kantonsspital Aarau gearbeitet. Der Aufgabenschwerpunkt eines 'Uhu' liegt in der Aufnahme neuer Patienten und der Assistenz im OP. Ersteres beinhaltet die Untersuchung des Patienten am Eintrittstag und die Verordnung notwendiger Untersuchungen (Labor, Bildgebung, EKG etc.), pflegerischer Maßnahmen sowie die Eingabe von Medikation und Anmeldungen im krankenhausinternen IT-Programm (KISIM). Darüberhinaus muss man die Ergebnisse der verordneten Untersuchungen kontrollieren und letztlich den Patienten dem Stationsarzt 'übergeben'. Dadurch erhält man einen sehr guten Einblick in das gesamte Procedere von Eintritt über OP bis Entlassung und gewinnt viel Vertrautheit mit alltäglichen Stationsabläufen und den damit verbundenen Problemen.
Die Assistenz im OP ist nicht per se aufs Hakenhalten limitiert. Unter anderem durfte man selbst auch mal Bohren, Schrauben, Debridieren und Nähen. Dies aber nicht sofort, sondern durchaus nachdem man sich 'etwas Mühe' geben musste. Es empfiehlt sich gerade für die OP-Assistenz Anatomie und Grundlagen der orthopädischen Chirurgie aufzufrischen. Für die Stationsarbeit ist Sicherheit und Kenntnis der orthopädischen Untersuchung notwendig. Auch dafür sollte man - für einen guten Start - bestenfalls vor Beginn seiner Zeit in Aarau etwas tun.
Nebst Stationsarbeit und OP hat man jederzeit Gelegenheit den Ärzten in der Sprechstunde zur Hand zu gehen oder bei ambulanten Eingriffen (e.g. Infiltrationen) zu assistieren. Da die Orthopädie in Aarau ein von der Traumatologie getrennter Bereich ist, also elektive Eingriffe den Großteil des Patientenaufkommens ausmachen, bieten sich viele Gelegenheiten zwischendurch Fragen zu stellen, die stets geduldig und nach Möglichkeit auch ausführlich beantwortet wurden. Prinzipiell war das gesamte Team der Orthopädie in Aarau sehr offen, freundlich, und hat mir stets das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Es herrschte eine respektvolle, kollegiale Arbeitsatmosphäre, die in solcher Form sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist. Grundsätzlich hat das Kantonsspital Aarau einen sehr netten, ansprechenden Campus und machte auf mich einen organisierten, guten Eindruck.
Als Unterassistent gilt man als Teil des Teams, wenn auch nur für ein recht kurzen Zeitraum. Man ist nicht einfach Zuschauer oder Hospitant, sondern hat einen klar definierten 'Zuständigkeitsbereich', für den man Sorge tragen muss. Je besser einem das gelingt, desto mehr Gelegenheiten bieten sich, Neues zu lernen und zu machen. Unterm Strich hat mir meine Zeit in Aarau sehr gut gefallen, und ich wünsche allen anderen einen ebenso spannenden und lehrreichen Aufenthalt wie ich ihn hatte! Viel Erfolg!!
Gehalt netto CHF 1.500, Kosten Unterkunft incl. Parkplatz CHF 450. 2 Urlaubstage pro Monat. Keine Wochenenddienste.
Bewerbung
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