Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im Klinikum Konstanz rotiert man durch vier verschiedene Abteilungen der Chirurgie: je ca. 6 Wochen Allgemein- und Unfallchirurgie und je 1-2 Wochen Thorax- und Gefäßchirurgie. Also alles mal nach der Reihe:
Allgemeinchirurgie:
Wirklich absolut klasse! Die Ärzte sind wirklich an Lehre interessiert und erklären sehr viel. Das endet schon mal in der ein oder anderen Fragestunde, was aber nie böse gemeint ist, sondern meiner Meinung nach viel bringt! Je nachdem wie viele PJler gerade da sind kann man entweder in den OP (in denen man in der Regel nicht nur stupide Haken halten muss, sondern auch miteingebunden wird) oder in die Notaufnahme. Dort kann man auch selber sich die Patienten schnappen und erstmal vorab Anamnese und Untersuchung durchführen und es dann zusammen mit dem Assistenten durchgehen. Top! Allgemein ist die Stimmung auf Station super und man wird als Student sofort integriert!
Thoraxchirurgie:
Auch bekannt als "Thorax-Urlaub". Man fängt anderes als auf den anderen Stationen nicht schon um 7, sondern erst um 8 an. Dann läuft man mit dem Ober- und Chefarzt kurz auf Visite mit, schaut sich zusammen mit dem Oberarzt evtl. die radiologischen Bilder verschiedener Patienten an und geht auf die Konsile mit. Zweimal in der Woche wird operiert, dann ist man mit im OP. An den anderen Tagen wird man auch gerne mal nach dem gemeinsamen Mittagessen heimgeschickt :)
Gefäßchirurgie:
Stressig. Meistens ist man mit einem Assistenten allein auf Station und muss sich dementsprechend Verbände, Blutentnahmen, Aufnahmen und Assistieren im OP iwie aufteilen. Lehre? Fehlanzeige. Meistens schafft man es nicht mal in die normale Lehre.
Unfallchirurgie:
Last, but not least. Die Unfallchirurgie in Konstanz ist leider eine einzige Katastrophe. Die Ärzte auf Station sind eigentlich nett, haben aber entweder keine Zeit oder auch kein Interesse an Lehre. Dementsprechend kommt man um 7 an, läuft auf einer furchtbaren Visite mit, bei denen die Patienten null Wertschätzung erfahren und muss sich notieren bei welchen Patienten Blut abzunehmen, Fäden zu entfernen oder Drainagen zu ziehen sind. Damit ist man dann so ca. 1-2 Stunden beschäftigt und danach sitzt man meistens entweder allein im Arztzimmer rum oder geht zum Kaffee trinken. Hört sich besser an als es ist. Es wird nämlich erwartet, dass man bis halb 4 bleibt, um sich dann noch die halbstündige Röntgenbesprechung zu geben (glaubt bloß nicht, dass ihr hier was lernt!) und danach nochmal ne halbstündige OP-Planung für den nächsten Tag. Und wenns richtig gut läuft, kriegt man dann um halb 5 nochmal iwelche Blutentnahmen aufgedrückt (ist ja nicht so, als hätte man das nicht vorher sagen können). Im Op ist es leider auch nicht besser. Am besten Haken und Klappe halten. Nähen ist hier meistens auch nicht drin. (1 x in 7 Wochen!!! ) Ist ja schon ne Ehre, dass man die Fäden abschneiden darf...