PJ-Tertial Innere in Klinikum Wilhelmshaven (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
Gastroenterologie (Med 2), Diabetologie/Endokrinologie/Rheumatologie (Med 3), Internistische Intensiv (ISIV), ZNA
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Mit gutem Gewissen kann ich das Klinikum WHV für ein Tertial in der Inneren weiter empfehlen. Gerade die Gastro und die internistische Intensiv waren meine beiden Highlights.

Der PJ Beauftragte und gleichzeitig Chef der Med 1 (Kardiologie) kümmert sich wirklich sehr, dass das PJ so abläuft wie man es sich wünscht und geht Kritik sofort nach. Eine Rotation ist theoretisch überall hin möglich: ZNA, ISIV (= internistische Intensiv), CPU (= Chest Pain Unit), Med 2 (Gastro), Med 3 (Diabetes/Endokrino/Rheuma) und Med 4 (Onko). Ein festes Schema gibt es nicht - man kann frei nach seinem Interesse wählen. Da ich während meines Tertials die einzige PJlerin war, waren mir praktisch alle Optionen möglich und konnte somit Abteilung und auch Zeitspanne frei wählen.

Die Intensivzeit hat mir mit am besten gefallen. Man konnte praktisch unheimlich viel machen: arterielle Zugänge, ZVKs, Pleurapunktionen und elektrische Kardioversionen. Zudem waren die Assistenzärzte dort unheimlich fit und haben viel erklärt. Man hat u.a. den Umgang mit Beatmungsgeräten, PiCCOs und Dialysegeräten gelernt. Und man merkt, dass die Physiologie aus der Vorklinik doch das ein oder andere Mal wichtig ist...Man hat die Möglichkeit eigene Patienten zu betreuen und Therapiepläne zu schreiben.

Von der Notaufnahme war ich nicht so begeistert. In der Notaufnahme gibt es einen Arzt für die Med 1 (Kardio), der permanent dort anwesend ist. Allerdings nimmt jede Abteilung ihre eigenen Patienten auf. D.h. wenn bspw. ein Patient mit Bauschmerzen kommt, wird ein Arzt aus der Gastro auf Station angerufen, der dann iwann runter kommen muss und den Patienten aufnehmen muss. Wenn man als PJler in der Notaufnahme eingeteilt ist, kümmert man sich hauptsächlich um Kardio Patienten und bekommt gar nicht die ganze Bandbreite an innere Erkrankungen mit. Ich konnte dort zwar sehr eigenständig arbeiten, allerdings habe ich kaum Feedback bekommen, weil der zuständige Arzt selbst überfordert war mit der Arbeit und so gut wie nichts erklärt hat. So war der Lerneffekt dort eher gering.

Auf der Med 3 Med (Diabetes/Endokrino/Rheuma) habe ich mich sehr wohl gefühlt. Gerade mit Diabetes ist man hinterher fit: man lernt wie Insulin-Pläne geschrieben und angepasst werdern, die Akutversorgung bei Ketoazidose. Zudem gibt es jeden Mittwoch eine Fußambulanz, wo man von Charcot Füßen bis Osteomyelitiden alles sieht. Die rheumatologische Vielfalt ist eher begrenzt, der Rheuma Interessierte wird also eher enttäuscht sein. Man kann auf der Med 3 aber viel selber sonographieren: Abdomen und Schilddrüse.

Die Med 2 (Gastro) hat mir persönlich am meisten gefallen - und das, obwohl ich im Vorfeld nicht wirklich Lust drauf hatte. Das Team war unglaublich nett und kollegial - mir wurde viel erklärt und ich durfte auch viel machen (mit etwas Eigeninitiative). Die täglichen Visiten waren immer möglich, Blutentnahmen wurden gerecht unter allen Anwesenden aufgeteilt. Ich habe elektive Aufnahmen gemacht. Durfte jederzeit in die Funktion gehen und bei Gastoskopien, Koloskopien, ERCPs, Leber- und Knochenmarkpunktionen und Sonos zuschauen. Ich durfte auch viel selber sonographieren, wobei stets jemand über meine Schulter geguckt hat und Hilfestellung geleistet hat. Aszitespunktionen durfte ich regelmäßig auch durchführen. Der Chef hat in den Frühbesprechungen des Öfteren kleine Fortbildungen eingebaut. Insgesamt haben alle (Assistenzärzte, Oberärzte, Chef) sich wirklich große Mühe für die Weiterbildung gegeben.

NEF Fahrten warnen stets möglich. Die meisten Notärzte haben sich auch über Begleitung gefreut und man wurde gut bei den Einsätzen integriert.
Die Fortbildungen waren leider nicht so üblich. Teilweise fand über Wochen keine Fortbildung statt. Man musste den Oberärzten und Chefärzten z.T. penetrant hinterherlaufen, dass ein Termin zu Stande kam. Fanden sie denn statt, waren sie aber wirklich sehr gut: sehr klinisch und Patienten-nah.
Insgesamt war das Klima in den meisten Abteilungen sehr gut und man wurde als PJler gut aufgenommen. Und ich glaube, die Pflege habe ich bisher in keinem anderen Haus netter empfunden.

Wohnheim: Ich war in einer 2er WG. Die Wohnungen sind zwar etwas spartanisch eingerichtet, aber enthalten alles, was man braucht. Zur Innenstadt und zum Südstrand ist es ein gutes Stück. Im Winter ist ein Auto emfehlenswert - kostenfreies Parken ist auch möglich.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
EKGs
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
390€ Gehalt + 195€ Unterkunft + 65€ Mittagessen
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13