2 Stationen, die gemischt viszeral- und unfallchirurgisch belegt sind
Pro:
- gute Organisation seitens der Sekretärin für PJ-Angelegenheiten: gestellte Kleidung, ausreichendes Essensgeldkonto (nicht auszahlbar), eigener Spind, bei Bedarf kostenlose Unterkunft, gute Betreuung rund um das mündliche Examen, 270 Euro Gehalt
- gutes Essen
- Gewinn an Routine in der Durchführung von Blutabnahmen und dem Legen von Zugängen
- für chirurgisch Interessierte positiv, dass man viel im OP eingebunden ist
Contra:
- derzeit starker Ärztemangel, der dazu führt, dass man schon mit 3 PJ'lern bemüht ist alle Blutabnahmen und Zugänge zu schaffen bevor der Melder geht, der einen in den OP ruft ("OP geht immer vor"), zwischen den OPs versucht man dann die liegengebliebenen Blutabnahmen und die, die neu dazu gekommen sind zu schaffen. Zwischendurch kam es dann auch mal vor, dass das Pflegepersonal im OP anruft und fragt, warum die Blutabnahmen noch nicht erledigt sind
- trotzdem wurde uns von einem der Ärzte Faulheit unterstellt, da grundsätzlich nur wenige der Beteiligten einen Überblick darüber zu haben scheinen, was die PJ'ler für eine große Arbeitserleichterung für die Klinik darstellen
- man wurde auch mal aufgefordert eigene Patienten zu übernehmen, was aber aufgrund der oben beschriebenen Situation nicht möglich ist, zudem ist auf den Stationen nicht immer ein Assistenzarzt anwesend, weil sie neben dem Stationsdienst u.a. noch in die Notaufnahme und in den OP müssen
- manche Assistenzärzte sind sehr nett und versuchen einem etwas beizubringen, können das aber aufgrund ihrer starken Arbeitsbelastung oft nicht leisten
- teilweise cholerisches Verhalten der Operateure im OP mit Rumschreien, Aufstampfen und OP-Besteck wegwerfen etc., aber man gewöhnt sich dran,
teilweise auch nette Operateure (geht zu den Arthros!)
- trotz kleiner Abteilung: der Arzt der uns in die OPs einteilt, kannte uns nach mehreren Monaten teilweise einfach garnicht, ("XY kommt gleich in den OP." "Wer ist denn XY? Den kenn ich nicht." "Ja, XY sieht so-und-so aus" "Keine Ahnung, kenn ich nicht.")
- die von mehreren Fachabteilungen veranstalteten Fortbildungen sind offiziell für täglich angekündigt, sind während unserer Zeit allerdings regelmäßig ausgefallen, sei es weil der Dozent im OP stand/keine Zeit hatte oder man konnte selber nicht teilnehmen, weil man ja meist selber am OP-Tisch stand
- regelhafte Überstunden durch OPs, die man man aber auch mal abfeiern darf, allerdings bleibt dann natürlich die gesamte Arbeit an dem zurückbleibenden PJ'ler hängen
- der Gewinn an theoretischem Wissen war, aufgrund der oben genannten Situation, leider nur marginal
- das mündliche Examen ist im Vergleich zu anderen Häusern anspruchsvoller (Anatomie lernen!), die Bewertung ist aber relativ fair, obwohl ich mich frage, ob ich in einem anderen Haus nicht vielleicht doch eine bessere Note bekommen hätte
- lange Anreise per Zug
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe. Alle meine Mit-PJ'ler haben die Situation leider ähnlich erlebt.
Ich drücke dem gesamten Team die Daumen, dass zügig mehr Mitarbeiter eingestellt werden.