Das Tertial Chirurgie am CCM hat vor allem Spaß gemacht, weil wir ein extrem nettes PJ-Team hatten. Wir hatten einen PJ-Raum, in dem wir arbeiten oder chillen konnten.
Generell ist die Station aber ziemlich überbesetzt mit PJlern, sodass man sich viel auf den Füßen herumsteht und nichts zu tun hat. Es wird so gut wie keine Lehre angeboten; das offiziell wöchentlich stattfindende Seminar hat in meinem Tertial nur zwei Mal tatsächlich stattgefunden und dann gerade einmal 20 Minuten gedauert. Es gab keine Patientenvorstellungen, Fallbesprechungen, praktische Übungsstunden...
Aufgabenbereiche sind morgens Blutentnahmen, dann Visite v.a. mit Verbandswechseln und dann Aufnahmen der neuen Patienten. Immer wieder werden PJler auch als Assistenz in den OP gefordert.
Die Stimmung mit den Ärzten war gut, gerade dafür dass ich an einer Uniklinik etwas anderes erwartet habe. Man wird beachtet und respektiert. Fragen werden gut beantwortet. (Es steht in den nächsten Monaten ein ziemlich großer Wandel in der ärztlichen Besetzung, inkl den leitenden Ärzten an - es kann sich also in alle Richtungen verändern.)
Die Herzchirurgie war eine Katastrophe: keine Struktur, Organisation, man wird kaum beachtet... Allerdings zieht die Herzchirurgie vom CCM ins Herzzentrum um, sodass das wahrscheinlich in Zukunft wenig relevant ist.
Insgesamt: Arbeitszeiten sind gut, weil sich die vielen PJler in ein Schichtsystem einteilen können und man so früh raus kommt oder spät kommen kann. Man hat also relativ viel Zeit für Berlin als Stadt. Man sollte nicht erwarten, viel zu lernen oder Lehrsitzungen zu haben. Die Stimmung ist aber locker und nett.