PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Seoul National University Hospital (11/2017 bis 1/2018)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Da ein Großteil der Kommunikation im Krankenhaus auf Koreanisch erfolgt, ist es empfehlenswert sich ein chirurgisches Fach auszusuchen. Auch lohnt es sich meiner Meinung nach, in verschiedene chirurgische Abteilungen zu wechseln, da die Spezialisierung in Korea sehr hoch ist und man in einer Abteilung oft nur ein kleines Spektrum an OPs zu sehen bekommt.

Ich verbrachte acht Wochen in der Allgemeinchirurgie und war während dieser Zeit fast ausschließlich im OP-Bereich. Alle zwei Wochen wechselte ich in eine andere Abteilung und stellte ich mich dafür jeweils ca. eine Woche vorher per Mail bei den zuständigen Ärzten vor. Angefangen habe ich in der Leber- und Pankreaschirurgie, dann war ich für jeweils zwei Wochen in der Magen- und der endokrinen Chirurgie und zum Abschluss noch in der Gefäß- und Transplantationschirurgie. Wenn man möchte, kann man auch an den OPs anderer Abteilungen teilnehmen und so war ich zwischendurch noch in der kolorektalen Chirurgie.

Leider darf man in Korea als Student nicht so häufig bei OPs assistieren, wie es bei uns der Fall ist. Auch wird im OP fast ausschließlich Koreanisch gesprochen und viele Eingriffe werden laparoskopisch durchgeführt, sodass sich meine Rolle meist aufs Zuschauen und einfache Tätigkeiten wie Hakenhalten beschränkte. Trotzdem war es eine lehrreiche Zeit für mich, da die Ärzte mir viel auf Englisch erklärt haben und ich wirklich interessante OPs zu sehen bekam, die man in Deutschland eher selten bis gar nicht zu sehen bekommt. Hervorheben möchte ich insbesondere die Leber- und Nierentransplantationen von Lebendspendern, die transorale Schilddrüsenresektion und die verschiedenen Magenteilresektionen. Gerade im Bereich der Magenchirurgie ist das SNUH eines der weltweit führenden Krankenhäuser, deshalb lohnt sich ein Einblick in diese Abteilung meiner Meinung nach sehr.

Spezielle Fortbildungen für Studenten gibt es leider nicht, aber man kann an den verschiedenen Besprechungen und Konferenzen der Abteilungen teilnehmen. Auch hier verläuft ein Großteil der Kommunikation auf Koreanisch, jedoch werden häufig englische Fachbegriffe verwendet und auch einige der Präsentationen auf Englisch gehalten.

In koreanischen Krankenhäusern sind die Hierarchien noch stärker ausgeprägt als bei uns, aber es ist üblich, dass ab und zu ein Professor Studenten oder die Abteilung zum Essen einlädt. Dies ist eine gute Gelegenheit um mit Ärzten ins Gespräch zu kommen und einiges über den Arztberuf und das medizinische System in Korea zu erfahren.

Alles in allem ist der medizinische Lerneffekt sicherlich geringer als in Deutschland, trotzdem habe ich während der acht Wochen viele interessante und bleibende Eindrücke bekommen. Ich empfehle ein PJ-Tertial am SNUH allen, die offen für neue Erfahrungen sind, die neugierig sind eine fremde Kultur kennenzulernen und die Herausforderungen lieben.
Bewerbung
Da das Seoul National University Hospital (SNUH) ein PJ-Austaschprogramm mit der Universtitätsmedizin Göttingen betreibt, konnte ich mich direkt an meiner Uni dafür bewerben. Die Bewerbung läuft letztlich über das Office Of International Affairs des SNUH, sodass man sich auch direkt dort bewerben kann. Die Bewerbung sollte ca. 6 Monate im Voraus erfolgen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6