Mein Tertial in Eschweiler hat mich sehr positiv überrascht. Nach den Klinikerfahrungen an der Uniklinik Aachen hatte ich Innere eigentlich schon abgeschrieben. Eschweiler ist ein Lehrkrankenhaus mit einem kardiologischen Schwerpunkt und 3 (!) Herzkathetern.
Der Rotationsplan beinhaltete bei mir 4 Wochen Normalstation, 2 Wochen Intensiv, 3 Wochen Onkologie, 1 Woche Dialyse, 1 Woche Funktion, 1 Woche Herzkathether, 2 Wochen inter. Notaufnahme . Durch das viele rotieren habe ich sehr viel gelernt: Am Anfang wurde ich von den Assistenzärztinnen (fast alle weiblich und sehr jung) "fit" gemacht in Vigos legen, Anamnese, körperliche Untersuchung. Die Visiten konnte man immer mitbesuchen, oft hatte man 1 - 2 eigene Patienten. Die Onko hat mir besonders viel Spaß gemacht. Ich durfte mehrmals Knochenmark und Pleura/Aszites Punktionen durchführen. Auf der Intensiv wurden meine praktischen Fertigkeiten mit Arterien legen erweitert, e, 1 x wöchentlich ist hier auch eine Visite nur für Studenten, in der man wirklich viel von der OA lernt. Dadurch, dass das Haus keinen Personalmangel hat, sind auf jeder Station immer 2-3 Assistenzärztinnen und damit genug Zeit für Teaching und ein bisschen Spaß zwischendurch. Wenn man sich gut anstellt, ist man oft gegen 3 Uhr schon draußen...
Der Chef ist wirklich sehr menschlich und hält jeden (!) Morgen in der Frühbesprechung ein 5- Minuten Referat über ein aktuelles, ihm wichtig erscheinendes Thema. Zusätzlich ist 1x die Woche ein fester Studientag mit Unterricht. Manchmal fallen einzelne Stunde aus, ich fand trotzdem z.B. den wöchentlichen EKG Kurs überragend. Es ist auch nett nur 4x Woche auf Station zu sein und diesen festen Lehretag als kleine Etappe in der Woche zu genießen.