Unabhängig vom Fach ist das PJ in Westerstede wirklich gut organisiert. Es gibt eine Einführungswoche mit z.B. einem Nahtkurs und kurzer Orbis-Einführung etc. Es wird eine Unterkunft gestellt, diese ist ziemlich neu (eigene Küche, eigenes Bad, Fernseher, WLAN). Zudem gibt es kostenlos Mittagessen in der Personalcafeteria. Das Essen ist okay, könnte aber besser sein. Einmal pro Woche findet PJ-Unterricht statt, die Qualität variiert etwas je nach Dozent, im Großen und Ganzen war der Unterricht aber gut und fand ziemlich regelmäßig statt.
Der Ort Westerstede ist ziemlich unspektakulär. Es gibt ein Sportzentrum mit Schwimmbad und Fitnesscenter sowie die "Wunderbar" fußläufig vom Krankenhaus entfernt. Ich bin auch öfter nach Oldenburg gefahren (ca. 20 Minuten mit dem Auto). Dadurch dass man mit den anderen PJlern in der Unterkunft wohnt wurde es selten langweilig.
Speziell zur Anästhesie:
Man bekommt einen Mentor zugeteilt, der für einen zuständig ist. Das ist gerade am Anfang von Vorteil, so hat man immer einen festen Ansprechpartner und mehr Kontinuität in der Ausbildung. Man sollte schon mal mit verschiedenen Ärzten mitgehen, da jeder seine eigene "Art" hat die Narkose zu führen. Das ergibt sich aber schon alleine dadurch, dass der eigene Mentor ja auch mal frei hat, Spät-/Haus-/Intensiv-Dienst hat oder aus anderen Gründen keine Zeit hat.
Die meiste Zeit verbringt man im OP, mit der Zeit darf man immer selbstständiger Arbeiten, natürlich immer unter Aufsicht. Für drei Wochen rotiert man auf die Intensivstation (ich habe das auf eigenen Wunsch um eine Woche verlängert), eine Hospitation in der Schmerzambulanz und Mitfahren auf dem NEF sind ebenfalls möglich.
Die Stimmung in der Abteilung ist sehr angenehm, viele der Ärztinnen und Ärzte haben Spaß an der Ausbildung erklären viel und gerne. Da es recht viele OP-Säle gibt (mit Außenstellen wie der Urologie-Ambulanz oder der Zahnheilkunde bestimmt über 15 Narkosestellen parallel) kann man eigentlich immer dorthin gehen, wo entweder die interessantesten OPs sind oder eben die Ärzte mit denen man am Besten auskommt. Da man in die Saal-Einteilung mit eingetragen wird, spricht man diese Dinge am besten jeweils am Vortag ab.
Alles in allem hat es mir in Westerstede wirklich gut gefallen, sodass ich das Tertial dort uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Bewerbung
Westerstede ist Lehrkrankenhaus von Hannover, die Zuteilung erfolgt über das PJ-Büro der MHH. Auch als externer Bewerber lief das ganz unkompliziert.