Zu Beginn des Tertials wird man meist erstmal für eine Station eingeteilt und sobald die PJ-beauftragte Oberärztin Zeit dafür hat, setzt sie sich mit jedem PJler zusammen, um eventuelle Rotationswünsche zu besprechen. Sie erstellt dann einen Rotationsplan, sodass man mehrere Stationen durchläuft jeweils für mehrere Wochen.
Als Stationen mit kürzerem, meist einwöchigem Aufenthalt stehen folgende zur Auswahl: Sono, Palliativstation, ZNA und Intensivstation. In der Regel sucht man sich 2 der genannten Stationen für jeweils eine Woche aus, für die anderen Stationen wird man für längere Zeiträume eingeteilt, meist ca. 3-5 Wochen (Gastroenterologie, Kardiologie, Pneumologie, Hämato-Onkologie). Sono klappt leider manchmal nicht aufgrund von personellen Engpässen.
Auf jeder Station ist man einem Assistenzarzt fest zugeteilt. Die betreuenden Ärzte waren sehr bemüht, haben viel und gerne erklärt, sodass man viel gelernt hat. Neben der Stationsarbeit kann man auch oft mit zu Untersuchungen wie z.B. Gastroskopie, Bronchoskopie, Herzkatheter, ERCP etc. gehen. Die Palliativstation bietet die Möglichkeit, einmal eine andere Art der Medizin kennenzulernen.
Es wird auch darauf geachtet, dass man, spätestens gegen Ende des Tertials, eigene Patienten betreut. Man geht eigentlich immer mit der Visite mit, schreibt bzw. diktiert selbst Briefe. Die Blutentnahmen am Morgen machen meist die Schwestern. In schwierigen Fällen oder wenn nachträgliche Blutentnahmen anstehen oder bei Neuaufnahmen wird dann meist der PJler beauftragt, sodass man immer genug Gelegenheit zum Üben hat, aber auch nicht zu viel Zeit mit Blutabnehmen verbringen muss. Es gab so einen Viggo-Lege-Dienst für die elektiven Herzkatheterpatienten. Hier mussten sich die PJler z.B. wochenweise abwechseln. Man wird dann im Laufe des Vormittags angerufen und soll dann bei ein paar Patienten Viggos legen, meist bei 2-3 Patienten. Ich fand es gut zum Üben, man kann das ganz in Ruhe machen und die Patienten eigenen sich meist gut zum Üben.
Man kann in Absprache mit dem diensthabenden Arzt ZNA-Dienste mitmachen (Nachmittag bis Abend im Anschluss an die reguläre Arbeitszeit), man kann dann dafür Freizeitausgleich nehmen, d.h. z.B. mal einen Tag frei nehmen. Auch Nacht- und Wochenenddienste kann man mitmachen.
Regelmäßige Tätigkeiten auf Station:
- Visiten, CA-Visiten mit eigener Patientenvorstellung
- elektive Aufnahmen mit Anamneseerhebung, körperlicher Untersuchung, Blutentnahme
- eigene Patienten
- Viggos legen, manchmal Blut abnehmen
- Untersuchungen anmelden
- Briefe schreiben/diktieren
- Fälle mit Stationsarzt besprechen
- mit Stationsarzt Drainagen legen, Aszites punktieren etc. (selbst punktieren unter Anleitung)
- Röntgenbesprechung
- Es besteht die Möglichkeit bei vielen Untersuchungen mitzugehen (Gastroskopie, Koloskopie, Bronchoskopie, ERCP, Herzkatheter…)
- Beginn mit der Frühbesprechung um 7:45, Ende meist so 16:00-16:30, gelegentlich auch mal früher, auch abhängig von der Station und dem betreuenden Arzt
- PJ-Unterricht findet regelmäßig statt, immer Dienstag Nachmittag, fällt selten aus, ist meist lehrreich und auch abwechslungsreich, wird von allen Abteilungen des Hauses im Wechsel gehalten, also Innere, Chirurgie, Gynäkologie, Radiologie….
Man bekommt eine Aufwandsentschädigung von 450 Euro pro Monat, außerdem kostenloses Frühstück und Mittagessen. Kostenloses Wohnen in einer PJ-WG ganz in der Nähe möglich. Parken im Parkhaus zum Mitarbeitertarif (0,70 Euro pro Tag) auch möglich.
Es gibt einen PJler-Raum mit Computerarbeitsplatz und zum Umziehen.
PJler sind im Klinikum Gütersloh insgesamt sehr willkommen, die zuständigen Ärzte bemühen sich, man lernt viel, in der Inneren lernt man ein recht breites Spektrum kennen. Das Arbeitsklima ist insgesamt sehr angenehm, PJler werden von Ärzten, Pflegern und sonstigem Personal sehr freundlich behandelt.