Das war das beste Tertial überhaupt! Ich war für die ersten zwei Monate der einzige PJler bei den Anästhesisten; aufgeteilt wurde das Tertial in zwei Monate OP und zwei Monate ITS/Notarzt. Denke dies ist auch eine super Aufteilung, weil man wirklich viel mitnimmt. Zusätzlich gab es auch das Angebot mal in der Schmerzambulanz mitzumachen. Das gesamte Ärzte-Team war super nett und hatte große Lust mir was beizubringen. Einfach ran hängen ein bisschen Dosierungen auswendig lernen und schon dürft ihr im OP wirklich alles machen. Auf der ITS stand neben der Patientenbetreung samt umfänglicher Statuserhebung, auch die Anlage von ZVKs und arteriellen Kathetern im Mittelpunkt der Ausbildung. Ebenso gab es natürlich Einweisung in der Bedienung der Beatmungsgeräte und der Dialyse/Filtrations-Verfahren. Persönliches Highlight für mich war allerdings das Mitfahren beim Notarzt. Durch die Kombination Kleinstadt Ludwigsfelde und ländliche Region, trifft man die unterschiedlichsten Krankheitsbilder vom krampfenden Kind in der Kita, bis zum Autounfall auf der Landstraße oder der Reha in der JVA. Als Special-Aufgabe habe ich mich in der freien Zeit hingesetzt und die Antibiotika-Verfahrensanweisungen des Klinikverbundes zusammengeführt, um eine einheitliche Antibiotika-Therapie Übersicht zum Nachschlagen zu haben. Das wurde mir natürlich von vielen Seiten gedankt. Auch hier gilt, wie für das gesamte PJ: Geben und Nehmen...wer viel macht, sieht und lernt halt auch viel. Insgesamt war ich aber (insbesondere während der OP-Zeit) eher früher als später zu Hause. Großes Lob auch an die Pflegekräfte, sowohl im OP als auch auf ITS. Ich habe selten so unglaublich kompetente und menschlich herzliche Pflegekräfte gesehen, wie in meinem Tertial auf der Anästhesie. Sie haben mir soviel erklärt und es war wirklich eine tolle Zusammenarbeit.
Gelernt hatte ich nebenbei mit der Dualen Reihe Anästhesie, MEX Anästhesie und dem Basics Anästhesie. Zusätzlich habe ich zwei Frage und Antwortbücher durchgearbeitet (wobei das von Elsevier eher zu sehr in die Tiefe geht; das von Thieme fand ich für das Mündliche besser). Amboss ist leider für das Fach Anästhesie nicht sehr ergiebig. Gute Begleiter waren natürlich auch die beiden Klinikleitfäden Anästhesie und Intensivmedizin. Wer es noch ausführlicher will, kann natürlich auch das Standardwerk "Striebel" konsultieren. Ich fühlte mich nach dem Tertial nicht nur gut vorbereitet auf die mündliche Prüfung, sondern habe auch ganz Grundsätzlich viele Skills für das Notfallmanagment für meine Tätigkeit als Arzt gelernt. Meine Prüfung habe ich mit einer 2 abgeschlossen.