PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Zug (3/2018 bis 6/2018)

Station(en)
Chirurgie Nord
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Allgemein:
Das Zuger Kantonsspital ist ein sehr modernes, eher kleineres Haus. Seit 2017 sind die Chirurgie und Orthopädie/Trauma hier voneinander getrennt. Als ich am Spital war, wurden die Unterassistenten noch in beiden Abteilungen eingesetzt und sind rotiert.
Der Tag beginnt um 07:30 Uhr mit dem Morgenrapport. Danach wird man je nach Einteilung auf den Stationen, im OP oder auf dem Notfall eingesetzt.
Auf Station:
Hier läuft man bei Visite mit und schreibt oder diktiert die Verlaufseinträge (d.h. kurz Subjektiv, Objektiv und Prozedere dokumentieren). Das Zuger Kantonsspital ist weitestgehend papierlos. Man schiebt also mit einem Laptop durch die Gegend. Nach der Visite unterstützt man die Assistenten, bereitet die Ein- und Austritte für die nächsten Tage vor und diktiert Austrittsberichte. Die Assis freuen sich hier immer über jede Hilfe und alle sind super nett.
Im OP:
Hier wird man von der OP-Leitung eingeteilt. Der Plan sollte am Vortag gegen 17:00 Uhr stehen, sodass man dann schon gucken kann, für welche OP man eingeplant ist. Man kann natürlich auch tauschen, wenn man etwas sehen möchte. Im OP kommt es immer auf den Operateur an, wie viel man machen darf. Bei einigen Oberärzten darf man dann auch schon mal Wundränder ausschneiden, Wunddebridements machen oder sogar mal einen Abszess eröffnen. Je nach Operateur darf man auch mal ein bisschen nähen. Bei den Chef-OPs wird man schon mal ordentlich ausgefragt, sodass man sich wenigstens ein bisschen vorbereiten sollte. Die Cholezystektomien werden hier im Haus zu dritt operiert, damit sich die 1. Assistenz auf die Kameraführung konzentrieren kann. Das bedeutet, als Uhu fällt einem die glorreiche Aufgabe zu, den Leberhaken zu halten. Leider hat die OP-Planung bei uns manchmal nicht so optimal geklappt, sodass man auch schon mal steril im OP rum stand. Allgemein herrscht aber eine gute Stimmung im OP und alle sind sehr nett.
Auf dem Notfall:
Hier war es definitv am besten! Man darf sich die Patienten selbständig alleine anschauen, bespricht sie dann mit dem Assi, ordnet Radiologie und Labor an und betreut sie, bis sie den Nofall verlassen oder aufgenommen werden. Je nach Assistent und Oberarzt kam es auch schonmal vor, dass man die Patienten direkt dem Oberarzt vorgestellt und dann quasi "alleine" betreut hat. Man darf selbständig Wundversorgungen und Sonos machen und die Assistenten freuen sich immer, wenn man die Berichte anfertigt. Ortho und Chirurgie sind hier nicht strikt getrennt, sodass die Assis hier Patienten aus beiden Disziplinen betreuen. Beim Ortho-Rapport am Nachmittag darf man seine Patienten dann auch selber vorstellen. Man lernt hier sehr viel und darf eigenständig arbeiten.
Dienste:
Je nach Anzahl der Unterassistenten wird man für Pickettdienste eingeteilt. Das sind Bereitschaftsdienste, bei denen man ab 17:00 den Uhu auf dem Notfall ablöst und dann noch erledigt, was so anfällt. Danach hat man bis zum Morgenrapport OP-Bereitschaft. In dieser Zeit muss man immer erreichbar und ggf. innerhalb von 30 Minuten im OP sein. Bei uns war das im Regelfall so 1x pro Woche, zeitweise auch 2x pro Woche. Die meiste Zeit wurde ich nicht angerufen und konnte also ganz normal schlafen. Wenn man allerdings angerufen wird, hat man am nächsten Tag keinen Kompensationstag und muss ganz normal zum Morgenrapport erscheinen. In den vier Monaten war ich insgesamt für 2 Wochenenden eingeteilt. Das kommt aber auch auf die Anzahl der Uhus an. Hier hat man das ganze Wochenende Rufbereitschaft. Am Samstag und Sonntag muss man zudem um 09:30 Uhr zum Morgenrapport erscheinen und ist dann auf dem Notfall eingesetzt.
Unterricht:
Montags, Mittwochs und Freitags hält immer ein Assi einen Vortrag nach dem Morgenrapport. Hier werden generelle Themen präsentiert, Fallvorstellungen gemacht und aktuelle Paper vorgestellt. Montags ist immer fachübergreifende Uhu-Fortbildung. Donnerstags ist zudem noch immer Oberarzt-Fortbildung.
Freizeit:
Wenn man nicht gerade Pickettdienst hat, kommt man eigentlich immer spätestens um 17:00 Uhr raus. Man hat pro Monat 2 Urlaubstage. Hier würde ich mich frühzeitig informieren, wenn man bestimmte Wünsche hat. Als wir ankamen, war der Plan leider schon größtenteils geschrieben. Ansonsten ist das Zuger Kantonsspital in Baar und ca. 4 Kilometer vom Zugersee entfernt. Wenn man also mobil sein möchte, empfiehlt es sich unbedingt ein Fahrrad mitzubringen oder sich eins zu organisieren! In Baar an sich ist nämlich eher nicht so viel los. Der See ist im Sommer einfach wundervoll, es gibt mehrere kostenlose Badis und überall am Ufer auch Stellen, an denen man in den See springen kann. Zug ist ansonsten sehr süß mit seiner Altstadt. Das Wohnheim ist okay, wenn auch meiner Meinung nach etwas überteuert. Ein Zimmer kostete bei uns noch ca. 700 Franken. Richtig toll ist allerdings die Dachterasse, auf der man einen schönen Blick hat und im Sommer super chillen und grillen kann. Ansonsten ist die Schweiz natürlich voller toller Freizeitaktivitäten, sodass es definitiv nicht langweilig wird.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
EKGs
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1.400 Franken (+200 Zuschuss für das Wohnheim)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27