Wer am UKW in der Inneren sein PJ absolviert, rotiert für je 8 Wochen auf zwei Stationen. Zudem ist ein einwöchiger Einsatz in der Notaufnahme vorgesehen. Die Angabe von Wünschen für den Stationseinsatz ist vorab möglich, wird jedoch nicht immer berücksichtigt. Ich absolvierte zunächst 8 Wochen in der Hämatoonkologie und anschließend 8 Wochen in der Nephrologie. Arbeitsbeginn ist um 7:30 Uhr, Arbeitsende in der Regel um spätestens 16:00 Uhr. Im interdisziplinären Trainings- und Simulationszentrum (INTUS) finden insgesamt 8 einstündige Praxiskurse statt mit Themen wie Leberpunktion, ZVK-Anlage, Nierenpunktion, Reanimation usw. Zudem bietet Herr Prof. Jahns mittwochs ein empfehlenswertes EKG-Seminar für PJ-Studenten an.
Aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen in der Hämatoonkologie und der Nephrologie fällt die Bewertung differenziert aus. In der Häma ist die Arbeitslast hoch, allerdings ist das Team motiviert und als PJler durfte ich verhältnismäßig viel machen. Nach morgendlichen Blutentnahmen und der Teilnahme an der Visite stand das Anstechen von Ports sowie diverse Punktionen (Knochenmark, Liquor) und ZVK-Anlagen sowie die Aufnahme von Patienten auf dem Programm, so dass keine Zeit für Langeweile aufkam. Positiv hervorzuheben ist die ärztliche Anleitung zu den o.g. Interventionen. Die Mitarbeit als PJ-Student wurde von pflegerischer, ärztlicher und oberärztlicher Seite wertgeschätzt.
Anders als in der Hämatoonkologie besteht in der Nephrologie während der Vorlesungszeiten ein studentischer Blutentnahmedienst, der allerdings im August nicht tätig war. Aufgrund der elektronischen Dokumentation der Patientenakte (MEONA), zu der man als Student leider keinen Zugang erhält, ist es beschwerlich die Behandlung und die Visiten nachzuvollziehen. Sowohl Ober- als auch Stationsärzte wirken überarbeitet. Zwar geben sich die Stationsärzte in der Lehre Mühe, doch leider kann dies von den Oberärzten nicht behauptet werden. So kam es vor, dass ich als PJ-Student an der Visite teilnehmen wollte, und mit dem Hinweis, die Blutentnahmen seien vorrangig, wieder weggeschickt wurde. Nachfragen zur Behandlung von Patienten wurden von Seiten den leitenden Oberarztes regelmäßig ignoriert oder mit der Bemerkung beantwortet, dass er leider keine Zeit für eine Antwort habe. Diese Erfahrung ist auf Dauer frustrierend. Als PJ-Student wird man in der Nephrologie auf die Rolle des Blutabnehmers und Nadellegers reduziert, hinzu kommen nichtärztliche Kopieraufgaben und Anrufe bei niedergelassenen Ärzten, um Vorbriefe zu bekommen. Das PJ in der Nephrologie kann aus diesen Gründen nicht empfohlen werden.