Ich habe das Tertial aufgrund der guten Bewertungen im PJ-Ranking gewählt.Das Krankenhaus Köpenick liegt etwa 40 min vom Ostkreuz entfernt, es ist natürlich nicht direkt in der Stadt, aber mit S-Bahn+Rad gut zu erreichen.
Insgesamt ist das Klima im Krankenhaus sehr gut und man ist freundlich zueinander. Die chirurgische Klinik ist relativ groß und operiert sehr viel. Der Chefarzt ist Professor an der Uni Magdeburg und legt sehr viel Wert auf Studenten, bindet einen gerne mit ein und erklärt viel, fragt aber auch (freundlich) ab. Er erklärt aber auch genau, was er erwartet. Insgesamt gibt es bis zu 6 PJ-ler, aber man ist eigentlch alleine auf einer Station oder in den anderen chirurgischen Klinken.
Der Tag beginnt um 7:30 mit der kurzen IMC-Visite wenn man auf IMC stationiert ist oder um 7:40 mit der Besprechung der peripheren Stationen. Auf IMC muss man nach der Besprechung Blut abnehmen (ca 10 Patienten, viele mit ZVK) und danach Verlegungsberichte und Medikationspläne schreiben, somit verpasst man eigentlich immer die intensivere Besprechung der Patienten und Tagesplanung, was ich persönlich sehr schade fand.
Auf den peripheren Stationen wird während der Visite Blut abgenommen, man nimmt also an der Visite teil und bekommt mehr mit.
Es laufen mindestens zwei OP-Sääle am Tag, hier sind PJ-ler fest eigeteilt. Sollte man kein chirurgisches Interesse haben, könnte es hier sehr schwierig werden, da schon Arbeit im OP erwartet wird und teilweise sehr große OPs (Whipple mehrmals die Woche, Ösophagus Ca...) stattfinden, die gerne bis zu 5h dauern.
Falls auf den Stationen nichts mehr zu tun ist und man nicht im OP eingeteilt ist, kann man in die Rettungsstelle gehen, hier ist immer ein Assistent stationiert und man kann, je nach Arzt, auch mal einen Abszess spalten o.Ä. Nachmittagsbesprechung ist um 15:20, danach darf man gehen.
Es gibt Rotationsmöglichkeiten in die Unfallchirurgie (super Klima) und Gefäßchirurgie (eher klein und speziell aber auf jeden Fall sehenswert).
Insgesamt ein sehr vielseitiges chirurgisches Tertial und gute EInblicke, aber auch viel Arbeit.