Dienstbeginn war immer um 7:15 mit der Frühbesprechung (außer in der Rettungsstelle).
Ich war zuerst 8 Wochen auf der M2 mit dem Schwerpunkt Gastro + Häma/Onko, wobei Patienten aus dem ganzen Spektrum der Inneren Medizin betreut wurden.
Los ging es mit Blutabnahmen. Schade war, dass ganz selbstverständlich alle Blutabnahmen dem PJler überlassen wurden, da muss man auf jeden Fall drauf aufmerksam machen, um am Ende nicht nichts anderes mehr zu tun zu haben. Auf der M1 (Kardiologie) schien das besser zu laufen.
Ansonsten war man zuständig für die Aufnahmen, hat für diese im Anschluss die Kurven ausgefüllt, Anordnungen geschrieben und die eigenen Gedanken zum Procedere mit dem jeweiligen Arzt besprochen. Cool war auch, dasss man jederzeit in die Funktionsdiagnostik gehen, oder mal einen Tag mit dem Neurologen/der Diabetologin mitlaufen konnte. Da waren alle sehr flexibel.
Die Häma/Onko Patienten kamen meist nur zur Chemo, viele solide Tumoren wurden jedoch auch erstdiagnostiziert. Leider ist die langjährige Oberärztin der Station kurz nach meinem Stationswechsel in den Ruhestand gegangen, wodurch ein wenig Chaos durch mangelnden Ersatz entstand. Die Ärzte der Station wechselten gefühlt von Tag zu Tag, und leider war die Betreuung stark arzt-abhängig. Obwohl ich mehrfach darauf hingewiesen habe, dass ich gern eigene Patienten betreuen würde, hat es vor allem durch die ständigen Wechsel kein einziges Mal geklappt.
Generell waren aber alle immer sehr bemüht, einem etwas beizubringen und immer offen für Fragen. Ich wurde auch zu Pleura/Aszitespunktionen hinzugerufen, und hätte diese theoretisch (mit) durchführen dürfen, hatte aber leider das Pech in meinem Zeitraum kaum Punktionen zu haben.
Danach war ich 4 Wochen auf der Geri, hier war es unerwarteterweise sehr gut! Es läuft alles in einem von der Inneren unabhängigen Rhythmus ab, was Besprechungen etc. angeht. Ich durfte eigene Patienten betreuen, hatte ansonsten dieselben Aufgaben wie in der normalen Inneren und man sieht ein großes Spektrum der Medizin, da nicht nur internistische, sondern auch chirurgische Patienten behandelt werden. Alles in allem zu empfehlen!
Die letzten 4 Wochen war ich in der Rettungsstelle, und hier war es am besten. Das Team ist (bis auf wenige Ausnahmen) super, erklärt viel und man hat ein gutes Ansehen als PJler wenn man sich gut anstellt. Man arbeitet sehr selbstständig, kann Untersuchungen (Röntgen etc.) anmelden, viel sonographieren (!) und hat natürlich ein riesen Spektrum an Krankheitsbildern. Wenn man möchte, kann man auch NEF mitfahren, was ich persönlich auch sehr interessant fand.
Alles in allem war das Tertial sehr lehrreich und hat viel Spaß gemacht. Man merkt, dass sich alle Mühe geben, einen guten Eindruck bei den PJ-lern zu machen, da diese hier auch eine wichtige Nachwuchsquelle darstellen. Die negativen Seiten hingen eher mit spezifischen ÄrztInnen oder eben ein wenig Pech zusammen, sodass ich Nauen für die Innere auf jeden Fall weiterempfehlen würde!
