Ich habe die ersten acht Wochen in der Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin verbracht und die zweiten acht Wochen (fünf Wochen plus am Ende drei Wochen frei) in der Abteilung für Hämatologie/Onkologie/Palliativmedizin
- beide Teams waren sehr freundlich und ich habe mich wohlgefühlt und gut aufgehoben
- ich durfte viel machen, und hatte das Gefühl gut eingebunden zu sein (Patienten aufnehmen, Anordnungen ausfüllen, Briefe schreiben, Blasenkatheter legen, natürlich BE/Flexülen, Interventionen sehen, bei Teambesprechungen und in Visiten Patienten vorstellen), alles was man halt so macht
- Urlaubstage zu nehmen war kein Problem
kritisch anmerken möchte ich:
- in der Abteilung für Infektiologie/Tropenmedizin waren wir zwischenzeitlich ein wenig überbesetzt (zwei PJler, zwei Famulanten und ein Anwärter für die Fachsprachenanerkennung), das war für die kleine Station ein wenig viel (wurde aber im Anschluss auch von den Stationsärzten so weitergegeben und wird hoffentlich geändert).
- die PJ Seminare sind zu jeder Zeit möglich, müssen allerdings eigenständig organisiert werden (Ärztliche Kollegen ansprechen, Raum und Equipment organisieren, PJ-Kolleg*innen Bescheid sagen), das hat bei uns ganz gut geklappt weil wir so viele waren (ca 20 PJer*innen in der Inneren), ist aber mit ein bisschen Aufwand verbunden
zum Zeitaufwand:
- Freitags ist theoretisch Studientag, mit Vorlesung von 9.45 - 11.30 Uhr, in den meisten Fällen auch sehr gut. Von einigen Stationen ist gewünscht dass man morgens zum Blutabnehmen/Tröpfe anhängen kommt, dafür kann man sich aber Fehltage reinarbeiten
- nachmittags ist immer noch eine Kurvenvisite mit dem Fach/Oberarzt, die bei uns oft erst gegen halb vier begann, dadurch war man oft nicht vor halb fünf raus
- die SAP-Zugänge dauern relativ lange weil man erst eine Personalnummer braucht und dann den SAP-Antrag absenden muss. Da muss man sich ein wenig dahinterklemmen damit es was wird.
positiv fand ich:
- ein Tag in der Notaufnahme und eine Auffrischung des BLS Kurses sind Pflicht (muss zwar auch organisiert werden, macht aber Freude)
- Mittagessen war immer drin (ohne Mampf kein Kampf!)
- es gab viele Möglichkeiten zur Weiterbildung (zum Beispiel ist auf der Häma/Onko jeden Donnerstag ein Lecture Club), jeden Mittwoch ist Problemvisite mit Fallvorstellungen und Patientenvorstellungen und von den Stationen sind diese Besuche ausdrücklich gewünscht
Zum Logbuch: da steht an ganz vielen Stellen "soundsoviele Besuche sind Pflicht" - davon nicht verunsichern lassen, am Ende zählt da niemand so genau nach. Das Studiendekanat legt vor allem Wert darauf, dass die Fehltage stimmen.
Bewerbung
Die Uni Rostock ist seit einem Jahr im PJ Portal und in der Inneren findet man ganz gut einen Platz. Die Stationen sind (wie wahrscheinlich überall) unterschiedlich begehrt, ich hatte Glück und bin gleich auf einer Wunschstationen untergekommen.
Ansprechpartnerin für Stations- und Rotationswünsche in der Inneren Medizin ist Frau Schumacher, die Chefsekretärin von der Abteilung für Tropenmedizin/Infektiologie. Es lohnt sich sie zeitnah zu kontaktieren wenn ihr Präferenzen habt. Nach acht Wochen ist eine Rotation möglich und die hausintern wird die Rotation vor dem Verbleib bevorzugt. Wenn also jemand auf deine Station rotieren möchte und du gerne bleiben würdest kann es dir passieren dass du rotieren musst damit Platz ist. Bei uns wollten die wenigsten rotieren und am Ende gab es gute Lösungen für alle.