Ich dachte mir, nachdem der letzte Gyn Beitrag schon 5 Jahre her ist und nicht so besonders gut ausgefallen ist, schreibe ich mal von meiner Erfahrung.
Es gibt einen neuen Primar (Chefarzt) und mit ihm ist die Stimmung im Team wirklich viel viel besser geworden.
Er selber erklärt einem total viel, spricht Muttersprache deutsch und würde sich freuen wenn mehr Studenten nach Bozen in die Gyn kommen.
Ich habe die meiste Zeit eigentlich im OP verbracht, wo sie sich immer über Hilfe freuen (ich durfte mich eigentlich bei fast jedem Eingriff einwaschen) und es wurde mir auch immer erklärt wo man sich gerade anatomisch befindet und was passiert.
Wenn keine OP auf dem Plan stand, war ich meistens in der „Pronto soccorso“ (erste Hilfe) und durfte auch dort ab und zu selber das Spekulum einstellen und vor/nachuntersuchen. Da ich leider kein Italienisch spreche und nur ein bisschen verstehe, habe ich versucht mich eher an die deutschsprachigen Ärzte zu hängen und bei den italienischen Patienten später nach dem Fall zu fragen wenn ich etwas nicht verstanden habe. Es wurde sich meistens auch die Zeit genommen um es mir grob zu erklären.
Auch in der Geburtshilfe darf man überall dabei sein.
Die Hebammen haben oft Bescheid gesagt wenn eine Frau schon in den Wehen lag und sie abschätzen konnten, dass es nicht allzu lange dauert und somit habe ich einige natürliche Geburten gesehen. Wenn man mag, darf man auch bei jeder Sectio assistieren und ist den Ärzten dadurch sogar eine Hilfe. Eine Ärztin hat sich auf Ultraschall und Pränataldiagnostik spezialisiert und erklärt auch gerne was sie sieht uns macht.
Natürlich gilt es immer sich überall erstmal vorzustellen und zu fragen ob es okay ist wenn man sich für den Vormittag dazusetzt. Bei manchen Ärztinnen habe ich ein bisschen gebraucht bis wir warm wurden aber letztendlich sind alle irgendwann aufgetaut und haben sich bemüht mir etwas beizubringen.
Auch die Freizeit kommt natürlich nicht zu kurz! Der Primar selber hat mich ein paar mal gefragt ob ich denn überhaupt Zeit habe das schöne Südtirol zu genießen und ist sogar einmal für mich in den OP gegangen, damit ich mit den anderen PJlern nach Verona fahren konnte. (Ja! Bester Typ!!! <3)
Ansonsten war ich meist Nachmittags nach dem berühmten Mensaessen eher auf dem Berg als noch lange in der Klinik.
Und ab und zu habe ich mir auch einen Studientag genommen.
Bewerbung
Bewerbung war Unkompliziert wie bei allen anderen Fächern auch über Frau Kalser (ULRIKE.KALSER@sabes.it) sie ist suuper nett und kümmert sich um alles.
Gewohnt habe ich im Claudiana Wohnheim in einem Zweierzimmer für 235€ (Dreierzimmer gibt es für 100€) Bewerbung hierfür auch unkompliziert an Frau Burger (Anna.Burger@claudiana.bz.it)