Ich habe aufgrund des an unserer Uni möglichen Tertialsplittings ein halbes Tertial in Neustadt a. R. absolviert (und somit einen eher kardiologischen Schwerpunkt gehabt, bei 4 Monaten durchläuft man ebenfalls dei Gastroenterologie).
Der erste Arbeitstag startet mit einer Vorstellung beim Team, sowie Einführung in die wesentlichen Arbeitsabläufe. Das gesamte Team ist wirklcih ausgeprochen nett, es herrschen flache Hierarchien, was das Arbeiten insgesamt sehr angenehm macht. Die Anfahrt ist aus Hannover mit der S-Bahn oder Regionalbahn möglich (stündliche Verbindungen). Die Verbindungen passen morgens optimal, am Nachmittag ist es nach Absprache in der Regel gar kein Problem passend zum Fahrplan der Bahnen Feierabend zu machen.
kardiologische Normalstation:
Hier war das Team, sowohl auf ärztlicher als auch pflegerischer Seite sehr nett und ich als PJ-Student gut in die Abläufe integriert. Grundsätzlich konnte ich jeden Tag auf der Visite mitgehen (ist auch erwünscht), sowie mich aktiv einbringen in Patientenbetreuung, klinische Entscheidungen oder Untersuchungen. Auch ein begleiten der Patienten in die jeweiligen Funktionen war problemlos möglich. Da auf den Stationen meistens extra Personal für die Blutentnahmen vorhanden ist, fallen hiervon insgesamt recht wenige für die PJler an. Zum weiteren Aufgabenbereich gehören: Patientenaufnahmen, Blutkulturen oder arterielle BGAs (jeweils erst unter Anleitung), telefonsiche Befundanforderungen.
Funktionsbereiche:
man kann eigentlich jederzeit nach Kapazitäten in die Funktionen schauen und dort zusehen oder sogar nach Möglichkeit mitzuhelfen
-Langzeit- und Belastungs-EKG
-Sono (Abdomen und Echokardiogafie): je nach Zeit kann man Pat vorschallen und dann gemeinsam mit dem OA oder Chef nachuntersuchen
-Endoskopie (Gastro/Kolo/ERCP)
-Herzkatheterlabor
Notaufnahme:
eigenständige Untersuchung (inkl. Auswertung Labor, EKG, BGAs) und Aufnahme von triagierten Patienten, in der Regel im Anschluss Vorstellung beim Notaufnahmearzt/ärztin, Besprechung und gemeinsames Festlegen eines Procederes.
sehr lehrreiche Rotation, allerdings auch stellenweise sehr fordernd, da man sich hier selbst gut organisieren muss und angehalten ist eigene Entscheidungen zu treffen. Es ist oft bei sehr hohem Patientenandrang viel zu tun und daher wenig Zeit alles ausführlich zu besprechen. Wenn mal etwas mehr Zeit war gab es aber durchaus ein längeres Teaching zu Krankheitsbildern und Befunden.
Intensivstation:
hier begleitet man die Assistenten auf Schritt und Tritt, da die Patienten (verständlicherweise) für eine eigene Betreuung zu krank sind. Dafür bekommt man durchaus in den 2 Wochen einen guten Einblick in das Spektrum der Intensivmedizin.
Begleitung der regelmässigen Visiten, ggfl Blutabnahmen, art. BGAs, Mitanfertigen von Briefen, elektr. Kardioversion, wenn gewünscht und Besprochen aktives Einbringen in Untersuchungen (bsp Sedierung bei TEEs, Kardioversion, Reanimation).
Umbedingt empfehlen kann ich auch mal eine Nachtschicht mitzumachen.
wesentliche Kritikpunkte fallen mir keine spezifischen ein. Es ist schon durchaus eine allgemeine hohe Arbeitsbelastung zu spüren und man wird an einigen Punkten knallhart mit unserem Gesundheitssystem und den damit verbundenen Problemen konfrontiert.
Zu einer fairen Bewertung gehört allerdings auch zu erwähnen, dass die Zahlung der Aufwandsentschädigung leider nicht problemlos funktionierte (was aber mit dem Krankenhaus an sich nichts zu tun hatte). Dies war in meinem Fall zwar ein zügig ausgeräumtes Missverständnis, jedoch ist die Kommunikation mit der zuständigen Abteilung des übergeordneten Klinikkonzerns nicht einfach gewesen. Da ich nicht der erste Student bin, bei dem es zu organisatorischem Mehraufwand bei ausgebliebener Zahlung der Aufwandsentschädigung gekommen ist, richtet sich die Info vor allem an diejenigen, die auch auf das regelmässige monatliche Gehalt angewiesen sind.
Fazit:
ein rundum gelungenes Tertial! Nettes Team und flache Hierarchien schaffen eine gute Basis. Da man zudem sehr frei seine Rotationen mitbestimmen darf, kann man seine eigenen Schwerpunke setzen. Allerdings ist ein bisschen Eigeninitiative (wie grundsätzlich an allen Häusern) auch hier gefragt, das Tertial ist in dem Fall also das , was man daraus macht. Ich würde mich jederzeit wieder für ein PJ Tertial in Neustadt entscheiden.
Bewerbung
Bewerbung über die Universität, es gilt im Vorfeld ein paar Unterlagen auszufüllen .