Hi Leute,
so nach über einem halben Jahr schaff ich es auch endlich mal den Bericht zu schreiben.
Also grobes Fazit zuerst: Ich kann ein PJ-Tertial in Aarau in der Orthopädie absolut empfehlen.
Insgesamt auch mit bisschen Abstand muss man sagen, dass es viele sehr positive Dinge in meinem Tertial in Aarau gab und dass ich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase sehr zufrieden war. Es gab jedoch leider auch den ein oder anderen weniger positiven Aspekt. (Siehe unten) Das Arbeiten generell in der Schweiz bietet einem aber mehr als genug angenehme Aspekte und auch das Kantonspital Aarau imspeziellen ist ein wirklich guter Ortum sein PJ zu machen.
Aufgaben:
-Patientenaufnahme
-OP-Assistenz: Hier musste man teilweise schon einfach nur Hackenhalter sein. Vor allem natürlich bei den Hüften (Dienstags), aber das dürfte jedem klar sein, hoffe ich, der in der Orthopädie PJ macht. Es gab aber schon auch einige OP's, wo man einiges machen durfte.
-Bei freier Zeit Assistenz im Infiltrationsraum, Sprechstunde (teilweise auch mit vorherigem anschauen der Patienten alleine und anschließendem vorstellen, das könnte aber mehr sein)
Anschauen von Patienten in der Notaufnahme. Vornehmllich Wirbelsäulen-Patienten an den Wirbelsäulen-Dienst Tagen.
Sonst begleiten bei den Visiten, Hilfe bei der Stationsarbeit
Abgesehen von den Eintritten und den OP-Assistenzen ist man aber wirklich sehr frei und kann sich wenn Zeit ist frei entscheiden was man machen will.
Tagesablauf:
Morgenraport: 7.00Uhr
Danach oft kurzes Kaffeetrinken
Dann sehr oft OP oder kurz auf Station, Eintritte für den Nachmittag vorbereiten oder Visite oder Sprechstunde...
Mittagessen, außer man ist im OP (sonst wirklich immer und da wird sich auch viel Zeit genommen von allen, meist wird zusammen gegangen...)
Nachmittag: sobald OP's zu Ende sind, muss man je nachdem wie viel Eintritte man hat, bzw. falls man welche hat, die Eintritte machen. Das dauert manchmal durchaus etwas länger und da die Eintritte häufig erst gegen Mittag oder frühen Nachmittag kommen kann man damit auch nicht früher anfangen.
Normale Arbeitszeit sind 10Std pro Tag. Gelgentlich vorallem zum Sommer hin kommt man auch früher raus (OP-Flaute). Ich hatte allerdings schon auch viele Tage und zwischendrin 2 Wochen, wo ich selten vor 18.30 rausgekommen bin. Wurde wie gesagt zum Sommer hin deutlichentspannter. Also man muss schon einiges machen für sein Geld.
Pro:
Sehr gutes Verhältnis zu fast allen Assistenten, die auch immer bereit sind Fragen zu beantworten und einem was zu erklären. Je nach Strss auch mal ausführlich.
Sehr gutes und entspanntes Arbeitsklima insgesamt.
Gute Vergütung
Krankenhaus stellt für die Schweiz günstige super schöne WG-Zimmer in direkter Krankenhaus Umgebung.
Super schönes riesiges Krankenhausgelände (Haupthaus selbst eher nicht so :-) )
1a Lebensqualität
Super Verhältnis zu einigen Oberärzten, bei denen man dann auch nach einigen Wochen einiges im OP machen durfte, wenn man sich engagiert und lernwillig gezeigt hat.
Keine Dienste.
Contra:
Sehr gleichgültiges, fast schon ignorierendes Verhalten von einigen wenigen Oberärzten (z.B.: nicht wissen des Namens selbst nach 3 Monaten etc.).
Teilweise wiklich viel Arbeit.
In den Sprechstunden würde man manchmal gerne noch mehr eigenständig Patienten anschauen.
Großer Minuspunkt war die Lehre. Also nicht unbedingt bezogen auf das teaching so zwischendrin (siehe oben), sondern was regelmäßige Seminare etc. angeht. Theoretisch war immer Freitags morgens Chirurgie Seminar. Dabei mussten immer ein oder zwei PJ'ler ein Seminar vorbereiten und ein Oberarzt sollte das dann moderieren. Allerdings war oft entweder kein Arzt da oder es ist einfach unangekündigt ausgefallen. Es gab noch andere Seminare für die Inneren Leute und eine Röntgendemo, wo man auch hingehen hätte können, aber das war meist nach dem Mittagessen und da ist man oft noch im OP.
Pro und Contra zu gleich:
Eigenständiges Aufnehmen aller Stationären Patienten. An sich eine sehr gute Sache, bei der man viel lernen kann. Allerdings gab es einige Wochen, wo das OP-Programm sehr voll war und ich zusätzlich auch noch einziger PJ-ler war. Das hat dazu geführt, dass in den Wochen manche Tage sehr lang wurden und ich bei Arbeitsbeginn um 7.00 Uhr erst nach 18.00 Uhr rauskam.
Fazit: Cooles Tertial, was oft sehr großenSpass gemacht hat mit einigen Wehrmutstropfen, ohne die das ganze noch besser gewesen wäre.
Bewerbung
1 1/2 Jahre vorher per Mail. Lief ohne Probleme und haben einem bei allen Fragen sehr schnell, super freundlich und kompetent geholfen.