Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Das DRK-Krankenhaus in Alzey ist ein kleineres Haus der Regelversorgung mit etwa 145 Betten. Neben der chirurgischen, anästhesiologischen und internistischen Abteilung inklusive internistisch geführter Intensivstation gibt es noch eine eigenständige Geriatrie und eine Palliativstation. Diverse niedergelassene Fachärzte (Neurochirurgie, HNO, Gynäkologie) treten außerdem als Belegärzte auf.
Formell steht jedem PJ'ler ein monatliches Gehalt von 370€ zu, darin sind 70€ Essensgeld als Sachleistung eingeschlossen. Allerdings steht es jedem PJ'ler frei, zahlreiche 24h-Dienste zu absolvieren. Diese werden unter der Woche mit 80€ bzw. am Wochenende mit 160€ zusätzlich vergolten, bei ebenfalls möglichen 12h-Diensten gibt es entsprechend die Hälfte. Grundsätzlich können beliebig viele Dienste absolviert werden, sofern in Rücksprache mit der Abteilung und den anderen PJ'lern nicht die Stationsarbeit liegen bleibt; der Tag nach einem Dienst ist frei. Die Dienste sind dabei nicht nur lukrativ sondern auch äußerst lehrreich: Nachts darf man am meisten selbsständig machen - und das bei einer 1:1-Betreuung!
Als eigener PJ-Bereich stand eine geschlossene Station im 5. Stock zur Verfügung. Hier gibt es einen PC-Arbeitsplatz, Schlafplätze und sogar eine eigene Teeküche samt Kühlschrank.
Der PJ-Unterricht findet immer Dienstags statt. Innere, Anäshtesie und Chirurgie halten hier hintereinander Unterricht. In aller Regel runden ein Sono-Kurs, ein Nahtkurs sowie ein Gesprächstraining mit Schauspielpatienten das Lehr-Angebot ab.
Die Innere Abteilung stellt mit zwei Stationen, Funktionsdiagnostik (Endoskopie, Sonographie, EKG, LuFu) sowie angeschlossenem Schlaflabor die größte Abteilung des Krankenhauses dar.
Besonders hervorzuheben ist hier die außerordentlich familiäre und freundliche Atmosphäre, nicht nur teamintern, sondern auch im Hinblick auf die Anerkennung und Integration der PJ'ler auf allen hierarchischen Ebenen. Als "frischer" PJ-Student fühlt man sich sofort akzeptiert und ins Team aufgenommen; dies spiegelt sich entsprechend auch im Arbeitsalltag wieder, wobei einem durchaus einiges zugetraut wird: Pleurapunktion, Aszitespunktion sowie ZVK-Anlage können nach vorangeganger Anleitung selbstständig durchgeführt werden. Ebenso in der Endoskopie: Das selbsständige Durchführen einer Gastro- bzw. Koloskopie unter Aufsicht ist hier nicht die Ausnahme, sondern die Regel!
Es kann sein, dass insb. bei stressigem Tagesplan die Selbsständigkeit etwas in den Hintergrund tritt - wer hier aktiv nachfragt, wird allerdings in der Regel nie abgewiesen, also traut euch und fordert eure Position ein! ;-)
Ein Rotationsplan sorgt dafür, dass man zumindest jede Station und jede Abteilung einmal kennengelernt hat. Grundsätzlich kann man sich aber in Absprache mit den anderen PJ'lern frei nach Interessen einteilen. Wer auf Intensiv gehen will, geht auf intensiv; wer in die Endo will geht in die Endo; wer Notaufnahme machen will macht Notaufnahme. Überhaupt genießt man als PJ'ler große Freiheiten was den Dienstplan und die Stationsplanung betrifft. Wer aus irgendwelchen Gründen einen Tag frei braucht, kann dies immer in Absprache mit der Station durch Zuarbeit regeln; auch die Regelung des Studientags (Freitag halber Tag frei) war immer und großzügig und zu unseren Gunsten ausgelegt worden (I.d.R: 1 Freitag arbeiten, nächster Freitag frei; es konnte aber stellenweise auch "gesammelt" werden). An dieser Stelle ergeht ausdrücklich die Bitte, den guten Willen der Abteilung nicht auszunutzen und - eigentlich generell, aber insb. was Studientage betrifft - fair zu bleiben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer lehrreiches Arbeiten auf Augenhöhe in einem äußerst familiären Umfeld sucht, ist im DRK-Krankenhaus absolut goldrichtig. Dabei sollte man nicht außer Acht lassen, dass es sich um ein kleines Haus handelt - Kolibris sind vorhanden, aber selten. Wer strenge Hierarchien und große pathologische Vielfalt auch im Hinblick auf sehr spezielle Erkrankungen bevorzugt, ist mit der Uni oder einem Fachkrankenhaus besser beraten ;-)
PS: Falls ihr mal etwas von einem jährlich-stattfindenden, legendären Segelausflug gehört habt....den gibt es tatsächlich und es lohnt sich daran teilzunehmen ;-)
Bewerbung
Ganz normal über das Auswahlverfahren der Universität. Plätze in der Inneren Abteilung sind allerdings heiß begehrt, ein bisschen Glück ist also i.d.R. schon von Nöten.