Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Tag in der UCH der MHH fängt um 7.25h mit der Röntgenbesprechung an. Donnerstags um 7h, dort findet eine Fortbildung statt in der die Ärzte Forschungsergebnisse oder geplante Vorträge referieren. Der Arbeitstag geht offiziell bis 18.15h. Auf der Internetseite steht im Pj Bereich, dass man dann tendenziell den Freitag als Studientag hat. Man soll als Pjler dort 40h die Woche arbeiten. Meistens blieben die Studenten so bis 16h und sind Freitags da gewesen. Das müsste individuell abgesprochen werden.
Der Pj- ler wird den einzelnen Teams zugeteilt (z.B. Wirbelsäule, Hüfte,Tumor, etc.). Jedes Team besteht aus einem Oberarzt, einem Facharzt und ca. 2 Assistenzärzten. Dazu kommt, wenn vorhanden, ein Pjler. Die Woche besteht für jedes Team meistens aus 2 OP Tagen, einen Tag ambulante Sprechstunde in der Poliklinik und zwei Stationstagen. Wobei letzteres je nachdem was ansteht variiert. Jedes Team ist einem bestimmten Bereich zugeteilt und operiert diesen auch hauptsächlich. Wenn der entsprechende Oberarzt Dienst hat und Notfallpatienten zugeteilt bekommt werden diese Brüche etc. auch von diesem Team behandelt. Heißt also, dass man trotzdem das ganze Spektrum der Uch mitbekommt.
Ich hatte vorab sehr viel negative Berichte von anderen Studenten gehört. O- Ton war, dass man angeblich Überstunden ohne Ende machen müsse und das die Unfallchirurgen sehr grob seien. Natürlich gibt es in jeder Klinik Personen, welche negativ hervorstechen. Aber prinzipiell konnten alle diese Vorurteile widerlegt werden. Ich gebe offen zu, dass die Uch nicht mein Wunsch war und ich an diesem Fach nicht besonders interessiert bin. Dennoch habe ich mich die ganze Zeit gut aufgehoben gefühlt. Die Ärzte sind alle nett gewesen, haben mir viel erklärt und Überstunden habe ich auch nicht viele gemacht. Mein Oberarzt war diesbezüglich sehr aufmerksam. War ich den einen Tag länger da, hat er mich an anderen Tagen früher nach Hause geschickt. Ich denke, dass es man sich auch gewissermaßen verkaufen muss. Niemand wird großartig Lust haben einen zu unterrichten, wenn man garkein Interesse zeigt. Meine Nachfragen wurden immer gerne beantwortet. Da die Unfallchirurgen viel Wert auf Anatomiekenntnisse gelegt haben und meine eher rudimentär waren habe ich damit natürlich nicht sonderlich geglänzt. Da wurde man auch schon einmal gefoppt, aber fertig gemacht hat einen niemand. In der Sprechstunde ist gewünscht, dass man die Patienten zunächst selbstständig untersucht, diese dann den Assistenten/Facharzt und dann dem Oberarzt vorstellt. Danach soll der Brief verfasst werden. Je nach Stand und Kenntnis macht man auch direkt die OA Vorstellung. Der Stationsalltag besteht aus Viggos legen (Blut nimmt meistens die Pflege ab), Visite und Dokumentation. Zudem verbringen die Studenten eine Woche in der Zna. Das hat mir tatsächlich am meisten Spaß gemacht.
Alles in Allem fand ich die Wochen in der Uch wirklich gut und der schlechte Ruf ist nur bedingt gerechtfertigt. Wahrscheinlich ist es noch besser, wenn man sich wirklich für das Fach interessiert. Möglichkeiten werden einem hier schon geboten. NEF kann man nach Anmeldung und Absprache mitfahren. Das habe ich aber nicht gemacht. Um eine Anmeldung sollte man sich aber rechtzeitig kümmern.
Dreimal die Woche finden verpflichtend Seminare für die Pjler statt. Die sind durch die Reihe weg wirklich gut gewesen.
Einen negativen Kritikpunkt müsste ich aber noch äußern: Die Studenten werden aufgrund des Personalmangels gelegentlich zu den Visiten herangezogen. Anordnungen darf man selbstverständlich nicht machen. Oft ist jedoch nur der Hausdienst bei Rückfragen verfügbar gewesen. Wenn man jemanden erwischt hat, der sich für nichts zuständig fühlt hatte man echt Probleme gehabt die Patienten adäquat zu versorgen.