PJ-Tertial Rheumatologie in Charite Campus Mitte (1/2019 bis 3/2019)

Station(en)
117
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich verbrachte mein drittes Tertial in der Endokrinologie und Rheumatologie, jeweils für fünf bis sechs Wochen, der Charité Campus Mitte.
Dieser Bericht widmet sich der Rheumatologie, in einer separaten Bewertung werde ich auf die Endokrinologie eingehen.
Die Rheumatologie war der beste Abschnitt meines PJs und hat meines Erachtens nach sogar die Neurologie am Campus Mitte übertroffen, obwohl ich Neurologe werden möchte und mir das dortige Tertial auch sehr gut gefallen hat.

Der Tag beginnt um 08:00/ 08:15 Uhr, es schaut jedoch niemand genau auf die Uhr, falls es zu einigen Minuten Verspätung kommen sollte.
Die Blutentnahmen halten sich sehr in Grenzen, da genügend Studenten vorhanden sind - die meiste Zeit waren es zwei PJler und drei Famulanten.
Zwei Ärzteteams mit jeweils zwei Stationsärzten teilen sich die Patienten auf.
Gemeinsame Visiten sind eher nicht üblich, die ärztlichen Kollegen visitieren die Patienten meistens je nach verfügbarer Zeit. Jedoch sind die Kollegen sehr bemüht, den Studenten etwas beizubringen und erzählen gerne von sich aus etwas zu den Krankheitsbildern. Es ist möglich, an Kniepunktionen, Kapillarmikroskopien und Lippendrüsenbiopsien teilzunehmen und diese auch eigenständig durchzuführen.
Gegen 09:30/ 10:30 Uhr trudeln die ersten Patienten ein. Jeder Student nimmt einen Patienten auf, mit Anamnese, körperlicher Untersuchung,
EKG schreiben, Sichten von Vorbefunden, Arztbrief schreiben und der Anmeldung von Diagnostik sowie dem Eintragen in die Kurve. Im Grunde betreuen die Studenten ihre aufgenommenen Patienten eigenständig unter Supervision, man bekommt also den Behandlungsverlauf sehr gut mit, was den Lerneffekt im Vergleich zur Endokrinologie noch einmal deutlich vergrößert.
Sehr spannend sind die Krankheitsbilder, so gibt es sehr viele Patienten mit systemischer Sklerose, Lupus, Vaskulitiden, Sjögren-Syndrom
und rheumatoider Arthritis, gelegentlich auch sehr seltene Krankheitsbilder wie eine Erdheim-Chester-Krankheit.
Um 12:00 Uhr wird gemeinsam gegessen. Dreimal wöchentlich wird gefrühstückt, anstatt Mittag essen zu gehen - die ärztlichen Kollegen geben das üppige Frühstück dafür aus.
Es gibt in der Rheumatologie eine feste Tagesstruktur mit geringen Abweichungen, was die Arbeit sehr erleichtert.
Montags und donnerstags findet nach dem Essen eine Röntgen-Demonstration statt, in der die eigenen Patienten gerne vorgestellt werden dürfen, aber nicht müssen.
Nachmittags kommt der sehr freundliche und sympathische Oberarzt Schneider vorbei, dem die Patienten in gemeinsamer Visite vorgestellt werden. Was ich als enormen Lerneffekt wahrgenommen habe, ist die Tatsache, dass sich der Oberarzt die Ausführungen der Studenten in Ruhe anhört und man somit tatsächlich sehr gut einübt, vor vielen Menschen (oft zehn oder sogar mehr weiße Kittel in der Visite) einen Patienten strukturiert vorzustellen. Das war für mich einer der größten Pluspunkte des PJs. Der Oberarzt kennt die Studenten übrigens beim Namen. Insgesamt herrscht ein sehr kollegiales Miteinander, die Studenten sind fester Bestandteil des Teams.
Das Verhältnis zur Pflege ist insgesamt locker und in freundlicher Atmosphäre, es gibt allerdings auch einige Ausnahmen auf der Station.
Donnerstags findet die Chef-Visite statt, zweimal wöchentlich gibt es interessante Fortbildungen zu verschiedensten, auch nicht-rheumatologichen Themen.
Erfreulicherweise halten sich die Botengänge sehr in Grenzen.
PJ-Unterricht findet fakultativ einmal wöchentlich statt.
Neuerdings stellt die Charité tägliche Essensmarken im Wert von sieben Euro, die ausreichen, um ein Mittagessen mit Getränk zu erwerben.

Insgesamt war der Abschnitt in der Rheumatologie der lehrreichste des PJs. Es war möglich, sehr eigenständig zu arbeiten, die Krankheitsbilder waren spannend
und die Studenten werden als fester Bestandteil des Teams geachtet und geschätzt.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
Null Euro, dafür tägliche Essensmarken im Wert von sieben Euro

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27