Ich habe ein halbes Tertial in der Inneren Medizin in Hildesheim verbracht. Insgesamt bin ich durch 3 Abteilungen gewechselt (was eigentlich zu viel war für 8 Wochen, aber ursprünglich sollte ich sogar durch alle 4 Inneren-Abteilungen rotieren...)
Hämato/Onko: Zu Beginn war ich 3 Wochen in der Hämato/Onko. Hier hat es mir mit Abstand am besten gefallen. Ich konnte hier sehr selbstständig arbeiten und hatte ein eigenes Telefon. Das Team ist klein und die Ärzte haben sich viel Mühe gegeben, mich miteinzubeziehen. So wurde ich immer angerufen, wenn es etwas Spannendes zu sehen gab. Jeder Tag beginnt um 8.15 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach hat mich der Chefarzt höchstpersönlich mitgenommen zur Visite auf der Privatstation (welcher Chef nimmt sich sonst so viel Zeit für Studenten?) und hat mir dort viel erklärt. Im Lauf des Tages hab ich viel selbst untersucht und Patienten aufgenommen, bin auf verschiedene Stationen gegangen zum Braunülen legen und so weiter.... (Blutabnahmen gehörten nicht zur primären PJ-Aufgabe, hierfür gibt es einen Abnahmedienst.). Mittags gab es entweder eine Röntgenbesprechung, oder eine Stationsbesprechung. Nach dieser Besprechung hat mich der Chef oft zum Mikroskopieren mitgenommen und mir seltene Blutausstriche/Knochenmarkspräparate gezeigt und erklärt. Mein persönlcihes Highlight waren die verschiedenen Punktionen, die ich machen durfte: die Oberärztin ist super und hat mich trotz des Stresses gerne angeleitet und mir gezeigt, wie man Aszites-, Pleura- und Knochenmarkspunktionen durchführt, sodass ich das im Laufe der Zeit alleine gemacht habe. Außerdem durfte ich Ports anstechen und an einem Tag war ich auf der Palliativstation. Das Team dort und das Team der Hämato/Onko war sehr sympathisch und ich hab mich sehr wohl gefühlt. Endlich mal eine Station, auf der man nicht wie der letzte Horst behandelt wird, nur weil man noch Student ist.
Kardio: In der Kardio war ich auch 3 Wochen. Hier hab ich nicht ganz so selbstständig gearbeitet, bin aber mit auf Visite gegangen und hab teilweise Patienten vorgestellt. Außerdem konnte ich in die verschiedenen Funktionsbereiche reinschauen und hab viiiieeelleeee EKGs ausgewertet. Das Team der Assistenten ist sehr nett und wir haben viel gelacht. Den Oberärzten sind PJler allerdings eher lästig und viel erklärt wurde mir von dieser Seite her nicht, wenn ich Nachfragen hatte.
Gastro: Während meiner Zeit in der Gastro waren 5 Studenten dort und 2 Ärzte zur Einarbeitung. Es war also massiv überbelegt und die Assistenten waren sehr gestresst. Wegen der Masse an Studenten wurde man hier vor allem zum Arztbriefe schreiben eingeteilt nach der Visite. Ab und zu gab es auch eine Chefvisite und der Chef ist auch sehr bemüht. Er hat mich während der VIsite abgefragt und hat mir verschiedene Dinge erklärt.
Der spannendste Teil war die Funktion: Gastro, Kolo, ERCPs und die Schwestern in der Funktion waren sehr nett und haben mir jede Untersuchung ausführlichst erklärt, auch wenn der Arzt schon wieder weg war.
Fortbildungen: An 3 Tagen der Woche gibt es in Hildesheim Fortbildungen aus unterschiedlichen Fächern für alle PJler. Diese Fortbildungen waren meist gut. Als Ausgleich für die langen Tage mit den Fortbildungen, hat man alle 2 Wochen entweder Dienstag oder Freitag frei.