Man wird ab dem ersten Tag vom gesamten Team, sowohl im OP, als auch auf der Intensivstation integriert und als gleichwertiges Teammitglied angesehen.
Das Tertial wird in Blöcke a 4 Wochen gegliedert.
4 Wochen OP
4 Wochen Intensivstation
4 Wochen: 2 Wochen DSA (1:1 Betreuung durch FA oder OA) und 2 Wochen Prämedikation (hier wird von allen empfohlen viel beim NEF mitzufahren)
4 Wochen Wunsch: Bei mir 2 Woche. Intensiv und 2 Wochen OP
OP: Ab Tag 1 wird man direkt voll mit eingebunden, d.h. Zugänge legen, Überwachung anschließen, Safety-Check, Einleitungen und Atemwegsmanagement (Intubationen, Larynxmasken, etc.), diverse Punktionen (Arterie, ZVK) und Narkoseleitung sollen alle im Verlauf selbstständig unter Supervision erlernt und durchgeführt werden. Das Ziel ist Pausenauslösungen (15min für alleine im OP Saal mit einem OA oder dem CA im Hintergrund) und kleinere Narkosen in TIVA und Larynxmaske (im AugenOP) selbstständig durchzuführen.
Mein persönliches Highlight war, dass ich eine ca. 90 min OP fast komplett alleine betreut habe (Der OA war nur zur Intubation und Extubation anwesend und sonst nur in Hintergrund)
Intensivstation: 2 OÄ und 2AÄ die zusammen ca. 20 Patienten versorgen. Pro Seite ein OA und ein AA. Meist ordnen man sich einem Assistenten zu.
Sowohl praktisch als auch theoretisch kann man hier extrem viel mitnehmen.
Man kann Arterien, ZVK, Picco Systeme legen, man kann bronchoskopieren, theoretisch kann man Thoraxdrainagen mitlegen.
Man lernt das Versorgen und Beurteilen hämodynamisch instabiler Patienten, sowie die Grundlagen der Lungenprotektiven Langzeitbeatmung und des Weanings.
Oftmals geht man mit zu Schockräumen und begleitet diese dann durch die Initialdiagnostik, Intervention/Therapie, bis zur Intensivstation.
Besonders gut gefallen hat mir die direkte Betreuung durch die OÄ und AÄ und dass der Chef ein besonderes Interesse an Intensivmedizin hat, gerne und viel erklärt, sowohl die Grundlagen als auch sehr spezielle Pathophysiologische Prozesse.
DSA: In den 2 Wochen DSA läuft man mindestens mit einem FA oder einem OA mit. Dies ermöglicht eine besonders gute Betreuung, das Aufgabenspektrum ist ähnlich wie im OP.
Prämedikation: Spannend ein paar Tage reinzuschnuppern und zu lernen wobei bei Aufklärungen zu achten ist. Generell empfehlen alle aktiv besonders in dieser Zeit viel NEF zu fahren.
NEF: Die Mitfahrt ist problemlos möglich zu jeder Zeit, also egal in welcher Rotation man sich befindet.
Klamotten, außer Schuhe werden vom Haus gestellt. Das NEF steht an der Feuerwache ein paar Kilometer entfernt, d.h. für den Einsatztag ist man komplett aus dem Klinikalltag raus. Das NEF wird zu 50% aus Anästhesisten und zu 50% aus Unfallchirurgen besetzt, jeweils abwechselnd. Man kann fahren mit wem man möchte.
Studientage: 1 Tag alle 2 Wochen, man kann sich diese auch aufsparen und am Stück nehmen
Dienste: Im OP, auf der Intensiv und im NEF Dienst möglich, solange man will, meist später abend, wenn aber nichts los ist, gerne auch mal nur bis 6. Dafür gibt es einen Tag frei.
Fazit: Ein hervorragendes Tertial, da der Chef PJler als Zukunft seiner Abteilung sieht und sie dementsprechend wertschätzt und einbindet. Und diese Mentalität wird vom sehr netten, jungen und motiviertem Team mitgetragen.
Oftmals gilt das Motto, alles kann und nichts muss.