Die Station 12 (Onkologie) und 13 (Nephrologie) waren um einiges besser als die Station 35 (Kardiologie/Pulmologie). Diese waren im neueren Teil des Hauses und viel heller und schöner. Auch der Kontakt zu den Ärzten und der Lerneffekt waren viel besser.
Auf der Station 12 gibt es eine sehr nette und kompetente medizinische Fachangestellte, die für Blutentnahmen, periphere Verweilkanülen, Portnadeln und externe Befundanforderungen verantwortlich ist. Deswegen konnte man hier neben diesen Tätigkeiten auch viele ärztliche Tätigkeiten durchführen bzw. sehen: Anamnese, Untersuchung, Sonographie, Punktionen (Pleura, Leber, Knochenmark etc.). Bis auf eine einzige Assistenzärztin, die einen mit unliebsamen Aufgaben (Aufklärungsbogen ausfüllen lassen, Aufklärungsgespräche ohne Aufsicht führen lassen) beschäftigt hat, sodass man nach dem Feierabend immer noch beschäftigt war, waren alle anderen ärztlichen Mitarbeiter freundlich, wertschätzend und dankbar für die Hilfe. Hier war der Kontakt zur Pflege am besten.
Auf der Station 13 gab es zwar einen Blutentnahmedienst, aber dieser war an manchen Tagen erst spät oder gar nicht da. Oft fiel er ganz aus. Da die nephrologischen Patienten oft aber schwierig zu punktieren sind, war man recht häufig damit beschäftigt. Aber sowohl die Assistenzärzte als auch die Oberärzte haben mir viel erklärt und gezeigt. Sie haben mich auch oft eigene Patienten betreuen lassen. Unter Aufsicht durfte man auch ZVKs legen, Pleuraergüsse drainieren, Sonos machen. Auch Nierenpunktionen, Dialyse und Lipidapharese konnte man recht häufig sehen. Hier waren die Ärzte am "coolsten".
Die Station 35 war in jeder Hinsicht unschön. Obwohl die kardiologische Nachbarstation (45) eine medizinische Fachangestellte für kleinere Aufgaben hatte, fielen diese Aufgaben auf der 35 allein auf den PJ-Studenten zu. Dann durfte man in 26 Zimmer gehen und 30-40 Blutentnahmen und 10-15 Braunülen ganz alleine machen. Wenn man bedenkt, dass die kardiologische Klinik für die Lehre verantwortlich ist, war es eher eine große Enttäuschung, dass diese wirklich die schlechteste internistische Station war. Bis auf zwei Assistenzärzte (von denen einer leider nur eine Woche da war und der andere oft wenig Zeit hatte) hat sich keiner für mich Zeit genommen, um etwas zu zeigen oder zu erklären. Morgens wurde ich oft noch vor der Besprechung abgefangen, um "ganz schnell" und "sofort" diesen oder jenen Patienten mit Braunüle zu versorgen. Ich sollte auch oft bereits mehrfach arteriell punktierte Patienten erneut und wiederholt punktieren (mit Sauerstoff und 30 Minuten später ohne Sauerstoff) und das Blut sofort selber zur Analyse bringen. Und wenn es mal nicht geklappt hat, sollte ich das so lange machen, bis es klappt. Keiner hat mir jemals eine einzige misslungene Punktion abgenommen (immerhin konnte ich es am Ende dadurch umso besser). Bis auf die Chefvisite habe ich wenig mitbekommen. Ich war insgesamt nur dreimal bei einer kardiologischen Intervention (Herzkatheter, Ablation, TAVI). Ab und zu konnte man auch mal TTE oder (Spiro-)Ergometrie sehen.
Der Unterricht war je nach Fach sehr unterschiedlich. Die EKG-Kurse und die verschiedenen Seminare waren gut und fanden regelmäßig statt. Vor allem die Neurologie macht sehr gute Seminare. Sonst wären es meistens internistische Seminare. Leider gab es nichts über Gynäkologie und Pädiatrie. Die Seminare und Naht-/Knotenkurse der Herzchirurgie sowie die Radiologie-Demos für Studenten fielen oft aus.
Es gab leider keinen persönlichen Zugang zum PC. Aber immerhin gab es kostenloses WLAN im Krankenhaus.
Das Essen war sehr lecker und reichlich für wenig Geld.
Die Wohnung war schön und sehr sehr sauber. Das Einzel-Appartement hatte ein eigenes Bad und eine kleine Küche. Leider gab es kein Internet.
Bewerbung
Im Rahmen der PJ-Mobilität muss man sich im Juni des laufenden Jahres für den PJ-Beginn im November bewerben. Dafür gab es Antragsformulare auf der Internetseite des Studiendekanats der Universität Regensburg, die per Post zu versenden sind.