Meine Zeit am Klinikum St. Elisabeth in Straubing hat sich insgesamt sehr angenehm und lehrreich gestaltet. Gerade in der Chirurgie kann man hier sehr viel sehen und mitnehmen, da es sich um ein Haus der Versorgungsstufe 2 mit eigenem Rettungshubschrauber handelt.
Was besonders positiv zu Buche schlägt, ist der respektvolle und ungekünstelte Umgang mit PJlern, auch von Seiten der Ober- und Chefärzte. Je nach Neigung kann man verschiedenste Dinge machen und lernen (Thoraxdrainagen legen, kleinere Dinge selbst operativ versorgen, Arztbriefe schreiben, etc.), bei Interesse im Prinzip auch täglich im OP dabei sein, da die 'Pflichtaufgaben' auf Station meist relativ zeitnah zu erledigen sind. Zeit zum Mittagsessen ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. ein mehrstündiger Whipple) eigentlich immer genug. Die meist wöchentlichen Fortbildungen sind zum größten Teil interessant und lehrreich gestaltet, allerdings sind während meiner Zeit im Haus leider einige davon ersatzlos ausgefallen. Vielleicht muss man die Termine hier einfach etwas nachdrücklicher einfordern.
Die Unterkunft wird entweder im vierten Stock des Klinikums oder in der benachbarten Keglerhalle gestellt. Die Zimmer sind sauber und vollkommen ausreichend, mit eigener Dusche und kostenlosem WLAN. Als einziges Manko - für das man aber fairerweise niemanden verantwortlich machen kann - sei die über die Sommermonate doch beträchtliche Temeperatur in den Dachgeschosswohnungen im Klinikum genannt. Allerdings hat man hier bereits gegengesteuert und in jedem Zimmer Ventilatoren aufgestellt, die vor allem nachts absolut Gold wert sind.
Insgesamt kann ich ein Chirurgie-Tertial am Klinikum St. Elisabeth uneingeschränkt empfehlen. Im Vergleich zu mancher Uniklinik erfährt man hier als Student ehrliche Wertschätzung und wird auf Augenhöhe behandelt. Für mich persönlich war die Chirurgie nie wirklich eine Option für mein späteres Berufsleben, umso positiver bin ich von in meiner Zeit in Straubing überrascht worden. Der OP kann durchaus Spaß machen!