Zu allererst möchte ich sagen, dass ich mich wirklich sehr wohl auf den Stationen gefühlt habe. Ich habe die erste Hälfte des Tertials auf einer der offenen Stationen verbracht. Nach etwas Eingewöhnungszeit hat man mich viel eigenständig arbeiten lassen, ich durfte auch regelmäßig meine eigenen Patienten betreuen. Wenn ich Fragen hatte, hatte immer jemand ein offenes Ohr für mich, auch von den Oberärzten, die sehr nahbar und insgesamt lieb waren.
Die zweite Hälfte des Tertials war ich dann auf der geschlossenen Station, wo ich genau so gut aufgenommen wurde. Ich hatte nie das Gefühl, überfordert zu werden mit Aufgaben an schwierigen Patienten. Die Ärzte dort waren auch immer auf meine "Sicherheit" bedacht. Dort war das Betreuen eigener Patienten schwierig, aber hier kann man viele Aufnahmen machen und ausführlich das Erheben eines psychopathologischen Befundes üben.
Alles in allem war das Klima unter den Mitarbeitern richtig schön, der Kontakt zu den aller meisten Ärzte und auch Pflegern war freundlich und angenehm.
Der Chefarzt der Psychiatrie (aktuell Prof. Grube) bietet einmal die Woche ein PJ-Seminar an, wo er mit Begeisterung Wunschthemen bespricht. Das findet in den meisten Fällen auch statt, im Gegensatz zu manch anderem Seminar.
Das Gebäude ist wirklich nicht mehr das schönste und modernste, da muss dringend etwas getan werden, aber dafür können die Mitarbeiter ja nichts.
Zuletzt möchte ich noch darauf eingehen, dass ich zu der Zeit dort PJlerin war, wo der "Wallraff-Skandal" losgetreten wurde und diese Sendung im Fernsehen lief. Ich kann dazu nur sagen, dass ich immer gut behandelt worden bin und viele der Dinge, die dort behauptet wurden, auf keinen Fall bestätigen kann. Den meisten Ärzten dort geht es um das Wohl ihrer Patienten.