PJ-Tertial Pädiatrie in Diakonie-Klinikum Schwaebisch Hall (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
K1 (Ambulanz), K2 (Neonatologie / päd. ITS), K3 (nicht-infektiöse Erkrankungen, postoperativ), K4 (infektiöse Erkrankungen)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Das Tertial in Schwäbisch Hall war mein bestes Tertial im gesamten PJ. Sowohl die Klinik für Kinder- und Jungedmedizin als auch das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall haben für mich die besten Bedingungen ermöglicht.

Die Kinderklinik war zunächst etwas chaotisch, da einige Stellen nicht besetzt waren. Außerdem hatte man nicht mit zwei PJ-Studierenden gerechnet (da gab es scheinbar Kommunikationsprobleme zwischen der Uni, der Personalabteilung und der Kinderklinik). Die freien Stellen waren kurz nach unserem Tertial-Beginn wieder besetzt und die neuen Kolleginnen mussten eingearbeitet werden. Deshalb blieben in den ersten zwei Wochen etwas im Hintergrund. Aber danach wurde es stetig besser, wir wurden schnell und herzlich in das Team aufgenommen. Die Sekretärin des Chefarztes hat sich auch um den fehlenden Schlüssel und das fehlende Telefon gekümmert (dort gab es sonst immer nur einen PJler und entsprechend kein zweites Exemplar von diesen beiden), sodass man bald richtig ankommen konnte.

Wir, die Studierenden, waren hauptsächlich auf den Stationen K3 (nicht-infektiöse Erkrankungen, postoperative Versorgung) und K4 (infektiöse Erkrankungen) eingesetzt und haben uns nach der Hälfte des Tertials abgewechselt. Auf die K1 (Ambulanz, spezielle Sprechstunden: Wachstumssprechstunde, kardiologische Sprechstunde etc.) kam man als PJler auch regelmäßig hin. Für ein paar Wochen war es ebenfalls möglich auf die K2 (Neonatologie und Kinderintensivstation) zu rotieren. In mancher Hinsicht waren die Stationen K3 und K4 nicht strikt getrennt. So war es zum Beispiel möglich, dass nicht-infektiöse Kinder auf die K4 kamen, weil sie jünger als 12 Monate waren. Oder aber man konnte neuropädiatrische, kardiologische und rheumatologische Fälle auf beiden Stationen sehen. Neben der K3 gab es noch eine psychosomatische Einheit, aber da ich keine Rotation in die Psychosomatik hatte, kann ich leider keine Aussagen dazu machen.

Der Kontakt zu den Assistenzärztinnen und -ärzten war von Anfang an sehr angenehm und kollegial. Es war möglich, Fragen zu stellen, sich etwas zeigen zu lassen, Tätigkeiten unter Aufsicht und danach auch selbstständig durchzuführen. Ich wurde auch immer gefragt, was ich gern noch wissen/sehen/machen will. Wenn es etwas Interessantes gab, wurde man angerufen, damit man es sich anschauen konnte. Generell hat man als Team gemeinsam Mittag gegessen. Auch außerhalb der Arbeit hat man sich für verschiedene Aktivitäten getroffen (Spaziergänge, Tagesausflüge, Shoppen, Ausgehen, Picknick, Vorträge...).

Der Kontakt zu den Oberärzten war etwas distanzierter. Sie waren zwar sehr höflich, aber sie hatten nicht besonders viel Zeit, sodass man eher wenig von ihnen mitbekommen hat (mit Ausnahme der Visiten und Besprechungen). Aber bezüglich der Patienten konnte man natürlich auch mit den Oberärzten jederzeit kommunizieren.

Nach der anfänglichen Aufwärmphase war der Kontakt zum Pflegepersonal ebenfalls angenehm. Nachdem man sich ordentlich vorgestellt hatte und die Gelegenheit gehabt hatte, seine Kompetenzen und seinen guten Willen unter Beweis zu stellen, wurde man von dem Pflegepersonal gern als "ärztlicher Mitarbeiter" wahrgenommen und zur Hilfe gezogen. Am Anfang waren die meisten Kinderkrankenschwestern jedoch etwas "beschützerisch", wenn es um die kleinen Kinder ging. Später haben sie mir sehr viel geholfen (bei Untersuchungen, bei Medikamenten, bei Blutentnahmen, bei Aufnahmen etc.).

Generell war es sehr angenehm, in dieser Klinik zu arbeiten. Der Umgang miteinander war offen, respektvoll und freundlich. Ich als PJler durfte auch eigenständig (ambulante und stationäre) Patienten untersuchen, Patienten aufnehmen, visitieren, Behandlungsvorschläge machen, meine Patienten regelmäig bei Visiten und Besprechungen vorstellen. Bei vielen Sachen durfte man auch erstmal alleine anfangen und die Patienten den Ärzten übergeben, wenn man fertig war oder nicht mehr weiterkam.

Der Unterricht wird in Schwäbisch Hall groß geschrieben. Montags gibt es zunächst (wöchentlich abwechselnd) EKG- oder Anästhesie-Unterricht, danach Lehrvisiten oder Unterricht für Innere Medizin. Dienstags gibt es abwechslungsreiche Seminare (Innere Medizin, Apotheke, Psychosomatik...) und Radiologie-Unterricht. Jeden zweiten Mittwoch gibt es pädiatrische Lehrvisite. Donnerstags gibt es Gynäkologie- und Chirurgie-Unterricht. Dadurch ist man manchmal teilweise bis 17.00 - 18.00 da, aber die Chefärzte der Gastroenterolologie, Kardiologie/Rhythmologie und Radiologie machen sehr gute Seminare, Demonstrationen und Lehrvisiten! Freitags kann man oft früher gehen.

Es gibt einen persönlichen Zugang zum PC (Internet, E-Mail, Patienteninformationssystem) und es funktioniert erstaunlich gut. Dazu gibt es auch eine Einführungsveranstaltung von der IT-Abteilung. Auch die Transponder zum Öffnen von Spind/Kleiderausgabe funktionieren gut.

In Schwäbisch Hall gibt es kostenloses Essen für die Studierenden: Frühstück, Mittagessen und Abendbrot (auch am Wochenende).

Das Wohnheim für PJler ist im kleinen Anbau neben dem großen Wohnheimgebäude. Die Zimmer sind relativ groß und möbliert (Bett, Nachttisch, Schreibtisch, Stuhl, Kleiderschrank, Waschbecken und manchmal auch ein kleines Bücherregal). Bettwäsche, Handtücher und eventuell auch Geschirr muss man selber mitbringen. Die Küche und das Badezimmer werden auf jeder Etage gemeinschaftlich genutzt (ca. 6 PJ-Zimmer pro Etage). Waschmaschinen gibt es im Keller des großen Wohnheimgebäudes. Internet gibt es leider nicht unbedingt. Zu unserem Glück hatte einer der PJler, der bereits ein Tertial dort verbracht hat, sich um einen eigenen Anschluss gekümmert, sodass wir sein WLAN benutzen konnten. Was nach ihm passiert ist, kann ich nicht sagen. Zur Not kann man vor dem "Mutterhaus" freies WLAN empfangen, es ist allerdings nicht schnell und nicht besonders zuverlässig.

Ich kann ein Tertial in Schwäbisch Hall jedem empfehlen. Auch die PJler in der Inneren, Chirurgie oder Anästhesie haben Positives berichtet. Der Kontakt zu den Chefärzten ist erstaunlich gut. Nach unserem Tertial haben zwei oder drei PJler von unserem Turnus sich dort beworben und auch eine Stelle bekommen. Auch die Stadt ist sehr schön. Im Frühjahr war es sehr grün, angenehm warm und erstaunlich lebendig für eine solch kleine Stadt. Man kann sehr gut etwas essen oder trinken gehen. Der Bahnhof ist etwas schlecht angebunden, aber sonst gibt es nichts auszusetzen.
Bewerbung
Im Rahmen der PJ-Mobilität muss man sich im Juni des laufenden Jahres für den PJ-Beginn im November bewerben. Dafür gab es ein eigenes Online-Portal auf der Internetseite des Studiendekanats der Universität Heidelberg. Für die Annahmeerklärung musste man von der eigenen Universität eine Bestätigung holen.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2