Allgemein hat mir die Arbeit am Spital Laufenburg sehr viel Spaß gemacht und die Aufnahme ins Team ist fantastisch! Man gehört fest dazu, muss aber auch entsprechend arbeiten. Ich war manchmal deutlich zu lange dort, allerdings selbstverschuldet und nachdem mir mehrfach nahegelegt wurde, in den Feierabend zu gehen. Die Stationen sind klein aber fein, wir hatten insgesamt meistens um die 12 Patienten auf Station (der Rest des Krankenhauses ist eine Art riesiges Pflegeheim, mit dem man in der Regel wenig zu tun hat). Vielleicht mein belohnendstes Tertial.
Pro:
- Phänomenales Team mit sehr angenehmen Arbeitsbedingungen
- Selbstständige Patientenversorgung mit eigener chirurgischer Wundversorgung. Teilweise bespricht man die „eigenen“ Patienten nur mit dem Oberarzt und ist also quasi fast ein kleiner Assistenzarzt
- Rotation über Station und Notfall (Station ist etwas ruhiger, dafür manchmal meiner Meinung nach auch langweiliger, Notfall kann recht hektisch und stressig werden, macht aber enorm viel Spaß)
- Patientenvorstellung auf Visite und Übernahme eigener Patienten auf Station
- Den Morgenrapport muss man mit vorbereiten, hier findet auch eine Röntgenbesprechung sowie manchmal Journal-Clubs und Patientenvorstellungen statt - 1-2 Paper-Vorstellungen sollte man als Unterassistent selbst halten
- Gutes Mittagessen, reichlich Kleidung, kurze Arbeitswege, familiäre Atmosphäre, eigenes Telefon
- Schöne Tradition: die Unterassistenten müssen nach dem Mittagessen den Kaffee holen, werden jedoch selbst von den anderen Ärzten eingeladen
Contra:
- Das Spital ist recht klein, so gibt es z.B. Kein eigenes CT/MRT und für vieles nur Belegärzte
- Auch interventionell passiert hier weniger als an größeren Häusern, und Polytraumata oder Schockräume gibt es effektiv nicht
- Zu den UHU-Aufgaben gehören auch etwas stupidere Dinge wie Moca/MMS-Tests, Schellongs oder EKG-Auswertungen. Nicht spannend, aber auch keine große Belastung
Laufenburg selbst ist ein süßes Dorf, das nicht viel zu bieten hat. Ich war im Sommer dort und war viel Joggen und im Freibad, ansonsten kann man Fußläufig einkaufen (auch auf der „günstigeren“, Deutschen Seite), und die Lage am Rhein hat mich irgendwie fasziniert. Das Wohnheim (eine alte aber gut renovierte Villa) ist ein absoluter Traum. Im Zimmer hat man ein kleines Waschbecken mit Spiegel sowie einen eigenen Kühlschrank, es gibt auf jeder Etage ein Bad, im EG ein Wohnzimmer mit Fernseher und insgesamt zwei Küchen - da wir im Personalhaus nur sehr wenige waren, war das immer ausgesprochen entspannt. Arbeitsweg zum Spital < 1 Minute. Sehr empfehlenswert! Habe dort viel gelernt (v.a. eigenständige Patientenversorgung) und allgemein einfach eine tolle Zeit gehabt.
Bewerbung
In meinem Fall nur ca. 4 Monate vorher (war aber auch etwas spontan)