PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kilimanjaro Christian Medical Centre (9/2019 bis 11/2019)

Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zu Beginn etwas Grundlegendes: Ich habe mich bewusst dafür entschieden, 8 Wochen meines Chirurgietertials in Moshi zu verbringen, obwohl ich mir im Klaren darüber war, dass die medizinische Versorgung und Ausbildung dort bei weitem nicht die Standarts von Deutschland erfüllen. Für mich war eher entscheidend, Tansania kennenzulernen: Kultur, Bevölkerung und Staat bedingen das Gesundheitswesen und umgekehrt. Seminare/ studentische Angebote oder eigene Patienten zu versorgen stehen kaum auf dem Tagesplan, man läuft bei Visiten mit (Ärzte sprechen gut Englisch), kann manchmal im OP assistieren und findet ansonsten im Krankenhausbetrieb kaum Beachtung (ohne fundierte Suahelikenntnisse ist die Kommunikation mit Patienten und manchmal schon mit den Pflegekräften kaum möglich). Nach kurzer Zeit knüpft man aber Kontakte zu einzelnen Assistenzärzten/ Fachärzten, die motiviert erklären und bereitwillig Einblicke in ihre Arbeit gewähren.
Untergebracht wird man direkt am Krankenhaus in einem neuen, wenn auch etwas anonymen Hostel oder auf dem Doctors compound, einem abgezäunten Bereich mit einfachen aber zweckmäßigen Bungalows (bis zu 7 Personen pro Haus) mit Terrasse und Garten. Keine 10min Fußweg entfernt befindet sich das Hauptgebäude des Krankenhauses, in dem um 7:30 Uhr die Frühbesprechung der Chirurgen beginnt. Studenten haben lediglich die Aufgabe zuzuhören, zum Teil sprechen die Ärzte aber so leise, dass man kaum eine Chance hat, etwas mitzubekommen. Danach geht man zusammen mit dem ärztlichen Personal ausgiebig frühstücken und hat danach die Chance in Eigenregie (einen Rotationsplan gibt es nicht) die verschiedenen Bereiche der Allgemeinchirurgie (OP, Station, Notaufnahme, Verbrennungsstation) zu besuchen. Zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes waren Semesterferien in Tansania und wir waren nur internationale Studenten im Haus. Das Lehrangebot war damit wahrscheinlich reduzierter als sonst, dafür hatte man aber häufiger die Chance zu assistieren und die Visiten waren nicht so überlaufen. Jedem bleibt selbst überlassen wie lange er täglich arbeitet und je nach Einsatz (und einer gewissen Beharrlichkeit) darf man auch mehr Jobs im OP übernehmen.
Den Rest des Tages kann man u.a. mit Suaheliunterricht (privat organisiert im Doctors compound), Sport und Schwimmen (mit Monatskarte in der nahen International School) oder in der Stadt verbringen. Auch das Umland hält an den Wochenenden zahlreiche sehenswerte Ausflugsziele bereit. Wer Interesse äußert, kann auch mit Ärzten des KCMC einen gemeinsamen tansanianischem Kochabend planen und über den Beruf hinaus ins Gespräch kommen.
Für mich war Moshi eine wunderbare, spannende und unvergessliche Erfahrung. Auch wenn man medizinisch an anderen Orten mehr hätte lernen können, bietet Moshi die Chance, das aus Deutschland Gewohnte aus einem neuen Winkel zu betrachten und nicht mehr für so selbstverständlich zu halten. Dazu gibt es Einblicke in Erkrankungen/ Krankheitsstadien, die man in Deutschland so nicht sehen würde. Ich bin absolut zufrieden, diese Zeit so genutzt zu haben.
Bewerbung
Beworben habe ich mich ein Jahr im Vorfeld. Bedenke beim neuen E-Visum, dass es eine Vielzahl ähnlicher, aber verschieden teurer Visa gibt. Ein Studentenvisum war in meinem Fall anstelle des Businessvisums (wie auf der homepage verlangt) ausreichend!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
200

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
2

Durchschnitt 3.27