PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in New Somerset Hospital (5/2019 bis 7/2019)

Station(en)
Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
I. Nützliche Informationen

Visum:
Ein Visum wird ab 90 Tagen Aufenthalt benötigt. Wenn man nur ein gesplittetes PJ-Tertial in Südafrika verbringt, braucht man kein Visum vorab zu beantragen.

Anreise:
Zielflughafen ist der Cape Town International Airport. Man kann sich von der Foreign Elective Officer Susan Rodriques für ca. R300 vom Flughafen abholen lassen oder ein Uber nehmen. Von Susan erhält man nach der Abholung auch den Mietvertrag und die Zimmerschlüssel.

Registrierung:
Susan begleitet die Elective Students am ersten Tag zur Universität, um die UCT ID Cards abzuholen. Die Registration form gibt man Susan unterschrieben und sie kümmert sich um alles.

Handy:
Ich habe mir bereits am Flughafen an einem Stand eine kostenlose Simkarte von MTN geholt. Am Flughafen gibt es dann zwei MTN Shops, in denen man die Simkarte aktivieren und Bundles für Internet / Airtime / SMS kaufen kann. Man kann später auch online neues Datenvolumen / Airtime kaufen.

Einkaufen:
Der günstigste Supermarkt in der Nähe von der Residence ist Pick’n’Pay. Im Victoria Wharf Shopping Centre an der V&A Waterfront gibt es einen großen Pick’n’Pay. Alternativen sind Checkers und Woolworths. Ansonsten gibt es viele lokale Märkten vor allem am Wochenende.

Essen:
Essen gehen ist sehr günstig und im Verhältnis zu den Preisen im Supermarkt lohnt es sich z.T. eher essen zu gehen als zu kochen.

Unterkunft:
Ich habe in der Student and Nurses Residence des New Somerset Hospital gewohnt, welche direkt neben dem Krankenhaus gelegen ist. Direkt daneben liegt das Cape Medical Museum. Dies ist insofern praktisch, als dass man auch nach einem „on call“-Dienst, welcher offiziell ca. um 22 Uhr endet, problemlos nach Hause laufen kann. Zu meiner Zeit hat es keine Fälle von Einbrüchen gegeben. Die Sanitäranlagen sind sauber und werden regelmäßig geputzt. Es gibt zwar zahlreiche Duschen, aber nur eine mit lauwarmem Wasser. Die restlichen Duschen sind entweder eiskalt oder kochend heiß. Die Küche ist leider eher nicht zu gebrauchen. Es gibt u.a. eine Mikrowelle, einen Wasserkocher und eine Herdplatte. Die Elective Students bekommen von Susan einen Schlüssel für einen gemeinsam genutzten Vorratsschrank in der Küche. Jedes Zimmer ist aber mit einem Kühlschrank, Waschbecken mit Spiegel, Schreibtisch mit Stuhl, Bett und Schrank ausgestattet. Es gibt eine normale Bettdecke und Kissen sowie zwei Wolldecken.

Kleidung:
Es wird keine Arbeitskleidung gestellt. Die Ärzte arbeiten in normalen Alltagsklamotten und tragen Umhängetaschen mit ihren Wertsachen stets mit sich. Nur die Interns „on call“ tragen ihre eigenen Kasacks. Es stehen vor Ort keine Kasacks zur Verfügung. Wir haben meistens in Sneakers, Jeans und mitgebrachtem Kasackoberteil gearbeitet. Kittel trägt niemand. OP-Kleidung wird gestellt.

Sicherheit:
Südafrika hat eine sehr hohe Kriminalitätsrate vor allem in den Großstädten und deren Randgebieten. Der überwiegende Teil der Gewaltkriminalität erfolgt in den Townships und in Gegenden, in denen man sich als „Tourist“ üblicherweise nicht aufhält. Man hört aber immer wieder Fälle von Diebstählen, Einbrüchen in Häuser und Autos, Raub und anderen Delikten. Wir sind fast alle Strecken inner- und außerhalb der Stadt mit dem eigenen Auto oder Uber gefahren. An der V&A Waterfront kann man sich auch zu Fuß gut frei bewegen. Im CBD stehen im regelmäßigen Abstand mobile Überwachungsstationen mit Sicherheitspersonal. Ich würde vor der Abreise immer die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes lesen.

HIV-Prophylaxe:
Die HIV-Prävalenz in Südafrika ist eine der höchsten weltweit. Es lohnt sich deshalb, sehr vorsichtig zu sein und bspw. im OP mehrere Paar Handschuhe zu tragen. Das New Somerset Hospital ist sehr gut ausgerüstet. Wenn man sich sticht, wird einem sofort doppelte Blutabnahmen für die Testung durchgeführt und man erhielt ein Notfallset einer HIV-Postexpositionsprophylaxe.


II. Krankenhaus

Das New Somerset Hospital (NSH) ist ein Regionalkrankenhaus und Lehrkrankenhaus der Cape Town University (UCT). Es liegt zentral im Stadtteil Greenpoint nahe dem Meer und der V&A Waterfront. Das NSH ist ein Referenzkrankenhaus, das 24h Zugang zu den meisten medizinischen Spezialitäten bietet und über ca. 360 Betten verfügt.

Abteilungen:
• Internal Medicine
• Surgery
• Orthopedics
• ENT
• Urology
• Neurology
• Gynae & Obs
• Paeds
• Anesthesia
• Radiology
• Intensive Care Unit (ICU)
• Emergency Center (EC)
• Out-patient department

Aufbau der chirurgischen Abteilung:
• Chief
• 2 Consultants (= Oberärzte)
• 2 Registrars (= Facharztanwärter)
• 2 Medical Officers (= Anwärter für Position als Registrar)
• 5-6 Interns (= Assistenzärzte, eher wie AIP)
• 3-6 UCT Students
• 2-3 Elective Students

Behandlungsspektrum:
Zum Behandlungssprektrum gehören u.a. GI-Tumore, Hernien, Cholezystitis/Cholezystektomien, Pankreatitis, Lipome, Appendizitis, Schuss- und Stichverletzungen, Milzverletzungen, Pneumothorax, Amputationen, Abszesse, Warzen, Schilddrüsenoperationen/ -tumore, Thyreodektomien, etc.


III. Einsatz

Als Elective Student wird man in der viszeral- und allgemeinchirurgischen Abteilung auf der Station, in der Surgical Outpatient Department (SOPD oder „clinic“), im operating theatre, emergency center (EC) und für die Admissions („Pre-Ops“) eingesetzt. Die chirurgische Abteilung verfügt über mehr als 40 Betten und mehr als 5 „stationäre“ Stühle für Patienten mit Thoraxdrainagen. Die dortige Notaufnahme, auch Emergency Center oder schlicht "EC" genannt, verfügt über mehr als 16 Betten und mehr als 25 Sitzplätze sowie zusätzlich 4 „Resuscitation“-Betten mit Beatmungsplätzen. An manchen Tagen liegen Patienten auch auf dem Boden. Es gibt eine Intensivstation (ICU) mit 4 Intensivbetten.

Der Tag beginnt um 7:30h mit der "pre-round" und um 8:00h beginnen die 1. Visite ("ward round") sowie die Operationen im Theatre. Eine 2. Visite („afternoon ward round“) erfolgt am Nachmittag um ca. 14 Uhr. Spätestens gegen 16 Uhr ist die afternoon ward round fertig. Wenn danach keine Aufgaben mehr anstehen, kann man nach Hause gehen.

Notaufnahme:
Auf EC hilft man vor allem mit, wenn man „on call“ ist oder die ansonsten anfallenden Aufgaben bereits erledigt sind, aber die „afternoon ward round“ noch nicht begonnen hat.

Student Timetable:
Man wird anhand eines Rotationsplans zusammen mit den UCT Studenten eingeteilt. Als Elective student kümmert man sich am Montag und Freitag um den OP, Dienstag und Mittwoch um die Station und am Donnerstag macht man "Pre-Ops".

Unterricht:
Jeden Montag nach der Chefarztvisite findet eine Fortbildung für alle Ärzte und Studenten statt.
Jeden Dienstag und Donnerstag von 13-14 Uhr findet Studentenunterricht durch die Consultants statt.

Ausbildungsprogramm/Aufgaben:
• Aktives Teammitglied, gleichgestellt mit Assistenzärzten und lokalen Studierenden
• Eigene Visite der Patienten in der „Pre-round“ und anschließendes Vorstellen in der „Ward Round“
• Elektive Patienten für die Station aufnehmen („Pre-Ops“)
• Eigene Visite von Patienten in der Notaufnahme und "outpatient clinic"
• Erstellen eines Behandlungsplans und Untersuchungen anmelden
• Blutentnahmen
• Legen von Zugängen
• EKGs
• Botengänge
• Wundversorgung
• Verbandswechsel
• Legen u. Entfernen von Drainagen (v.a. Thorax)
• Punktionen, Assistieren bei Operationen, meist 1. Assistenz
• Assistieren u. eigenes Durchführen von lokalen Eingriffen
• 2-3x/Monat "on call" (Schicht bis 22-23 Uhr) u.a. am Wochenende mit "roster" (Dienstplan).
Bewerbung
Mindestens 2 Jahre im Voraus.

Ansprechpartnerin vor Ort ist die Foreign Elective Officer Susan Rodriquez (rsusan@xsinet.co.za). Sie koordiniert die Placements der Elective Students als Foreign Elective Officer. Sie kümmert sich außerdem um die Unterkunft, sofern man in der Residence wohnen möchte.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Notaufnahme
Punktionen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
EKGs
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Poliklinik
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
Studiengebühren, Unterkunft

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2