Mein Wahltertial in der Pathologie war eher eine spontane Entscheidung, aber ich habe sie nicht bereut.
Ich war dort die erste PJlerin für ein ganzes Tertial, aber habe dies nicht als Nachteil empfunden. Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und auch das Miteinander untereinander ist zwischen allen Berufsgruppen des Instituts sehr angenehm. Man darf wirklich jeden alles fragen und bekommt immer eine ausführliche Erklärung.
Zuerst wurde ich im Zuschnitt eingearbeitet, dort werden die ankommenden Proben gesichtet, beschrieben und Schnitte für die Histo angefertigt. Das Ganze ist anfangs recht komplex, aber ich wurde mit der gleichen Geduld wie die neuen Assistenten eingearbeitet und konnte bald einige kleinere Proben allein bearbeiten.
Besonders gut hat mir das organisierte Arbeiten und die dementsprechend auch gut strukturierte und gründliche Ausbildung der Assistenzärzte gefallen, die man sonst so kaum vorfindet.
Außerdem bestanden meine Aufgaben darin, bei den Sektionen zu helfen (auch hier durfte ich einiges unter Aufsicht selbst präparieren), Tumorkonferenzen vorzubereiten und ich hatte immer wieder Zeit zu Mikroskopieren. Hier wurden mir vom betreuenden Oberarzt, sowie von engagierten Assistenten Schnitte zur Verfügung gestellt und anschließend ausführlich mit mir besprochen.
Ich hatte mein eigenes Büro mit PC und Mikroskop um in Ruhe arbeiten zu können.
Wenn eine Sektion anstand, durfte ich immer dabei sein, dass fand ich besonders interessant.
Ich konnte auch jederzeit in die anderen Bereiche des Hause reinschnuppern, wie die Molekularpathologie und das Mesotheliomregister.
Einmal wöchentlich konnte ich am PJ-Seminar für alle Studenten des Bergmannsheil teilnehmen.
Was ich gelernt habe, ist das Pathologie längst nicht so schwarz/weiß ist, wie in der Klinik oft angenommen. Man ist hautnah am Klinikalltag, insbesondere bei den vielen Schnellschnitten. Der Unterschied besteht eigentlich nur darin, dass man eher deskriptiv arbeitet und so die Grundlage für eine Therapieentscheidung beisteuert.
Ich kann dieses Wahltertial wirklich jedem empfehlen, unabhängig von der Fachrichtung, die man später anstrebt. Man bekommt nie wieder die Möglichkeit, (Patho)Physiologie wortwörtlich zu begreifen. Man hat hier wirklich die Gelegenheit alles anzufassen und sich in Ruhe anzuschauen. Da muss manches Bild aus dem Lehrbuch im Kopf aktualisiert werden;)
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal und die Uni Bochum, ca. ein halbes Jahr zuvor