Die Urologie im Diakonie Klinikum kann ich jedem nur dringend weiterempfehlen. Der Tag beginnt mit der Visite um 07:15 Uhr. Je nachdem auf welcher Station man eingeteilt ist, macht entweder der Chefarzt die Visite oder aber die Stationsärzte/Oberärzte. Um kurz vor 8 findet dann die Frühbesprechung statt. Hier berichtet der diensthabende Arzt über die Aufnahmen der letzten Nacht sowie Auffälligkeiten auf den Stationen. Anschließend werden histologische Befunde besprochen. Danach gibt es erstmal eine kleine Kaffeepause, auf der auch PJler gerne gesehen sind. Danach wird Blut abgenommen und Braunülen werden gelegt. Das ist zwar auf Dauer etwas nervig, aber da muss man als Pjler einfach durch, ist überall so. Nach dem Blutabnahmen folgt im Regelfall Stationsarbeit. Das beinhaltet: Sonos, Drainagen ziehen/anlupfen, Suprapubische Katheter ziehen, Hexvix einspritzen (Färbemittel für die Zystoskopien), etc. Dann ist es meistens schon mittags und man geht gemeinsam mit allen anderen Assistenten in der Cafeteria essen. Man bekommt täglich 6,40 € zum Essen, das ist wirklich mehr als genug und reicht sowohl für Frühstück als auch Mittagessen. Ich musste während des gesamten Tertials mein Essen nie aus der eigenen Tasche zahlen. Nach dem Mittagessen folgen weitere Sonos und man kann bei Gelegenheit Briefe schreiben. Meistens kommt man allerdings kaum dazu, weil man wirklich viele Sonos machen darf/muss. Das ist der allgemeine Tagesablauf. Man muss jedoch dazu sagen, dass das Team der Urologie im Diak wirklich extrem cool ist und stets bemüht ist dem PJler viel beizubringen. So kommt es, dass man sehr regelmäßig bei Operationen als 1. Assistent, bzw. nach einer gewissen Zeit sogar als Operateur eingeteilt wird, sodass ich neben Zirkumzisionen auch Zystoskopien und andere kleinere Eingriffe als Operateur durchführen durfte. Das macht nicht nur extrem viel Spaß, man lernt dabei auch sehr viel. Bei den größeren Schnittoperationen wird meistens der daVinci Operationsroboter verwendet, sodass man hier auch keine Haken halten muss, sondern in Ruhe zuschauen kann, falls man möchte. Je länger man als Pjler dabei ist, desto mehr darf man dann schließlich auch machen, sodass man am Ende seine eigenen Zimmer betreut, selbstständig unter Aufsicht OP-Aufnahmen aufklärt, usw. Außerdem gibt es in der Urologie einen PJ-Beauftragten, der seine Rolle wirklich wahrnimmt und 3 mal während des Tertials ein Gespräch führt, in dem er Wünsche und Anregungen entgegennimmt und diese dann auch umsetzt. Generell ist das Team sehr sehr jung und alle sind unglaublich herzlich und hilfsbereit.
Das PJ sollte meiner Ansicht ein Geben und Nehmen sein, in dem der PJler als feste Arbeitskraft eingeplant wird und seine Aufgaben erledigt. Allerdings sollte ihm als Gegenleistung auch einiges beigebracht werden. Dieses Prinzip wird in der Urologie im Diak auf jeden Fall gelebt und man hat als Pjler seine klaren Aufgaben, der Lerneffekt kommt aber niemals zu kurz. Ich kann daher die Urologie im Diakonie Klinikum jedem nur absolut empfehlen!
Bewerbung
Bewerbung läuft als externer Student über die Universität Tübingen