Ich war je 2 Monate auf der Gastroenterologie sowie Kardiologie.
Gastro: Zu Beginn sehr viele Blutabnahmen und PVKs, das hat sich aber mit der Zeit gebessert. Die Ärzte sind nett und versuchen einen einzubinden und etwas beizubringen. Leider herrscht in der Inneren in QLB ein großer Ärztemangel und teilweise muss in jeder Frühbesprechung erstmal geklärt werden, welcher Arzt von welcher Station auf Station XY aushelfen kann, weil dort wieder einer zu wenig ist. Daher ist nicht immer viel Zeit für die PJler. Demnach gibt es auch viele Tage wo man einfach nur Blut abnimmt, PVKs legt, Aufklärungen macht und Patienten aufnimmt. Die Oberärzte sind nett und zeigen einem gerne die Endoskopie (Gastro, Kolo, ERCP). Inkonstant kann man auch eigene Patienten betreuen.
Kardio: Stressige Station (hoher Patientenumsatz, auch hier wünscht man sich einen Arzt mehr. ) Als PJler muss man hier von Tag 1 an Blut abnehmen, PVKs legen, i.v.-Spritzen und komplett die prästationären Patienten aufnehmen (für HKU, MitraClip, LAA-Verschluss etc.): Anamnese, Körperliche Untersuchung, Aufklärungen, Labor und Medis checken. Das funktioniert zwar, ist aber etwas bedenklich wenn der Arzt der Station die Patienten nicht mal mehr sieht bevor sie nach Hause gehen und auch nicht kontrolliert was das für ein PJler ist und wie er z.B. aufklärt. Für den PJler kann mit diesen Tätigkeiten das Tertial auch rumgehen wenn man nicht aufpasst: Da immer Stationsarbeit da war bin ich nach einiger Zeit regelmäßig runter ins Herzkatheterlabor und hab mir dort die Sachen angeguckt: HKU, Mitra-Clip, Elektrokardioversion, LAA-Verschluss... Hierbei erklären die Ärzte gerne etwas und es ist wirklich interessant. Schrittmacherimplantationen kann man wohl als PJler auch zuschauen und sogar einen selbst implantieren, aber das ist mir leider entgangen.
Ãœbrigens: In jedem Tertial in QLB hat man alle 2 Wochen einen Studientag, die man auch am Ende gesammelt nehmen kann.
Insgesamt war es zumindest auf der Kardio stressig, aber ich habe in beiden Abteilungen einen Einblick gewonnen und auch viel gelernt. Ich selbst will Innere machen. Insgesamt kann ich das Tertial leider nur bedingt empfehlen - man muss (insb. auf der Kardio) aufpassen dass man nicht als Arbeitstier ausgenutzt wird und der Ärztemangel raubt viel Zeit für Lehre. Dazu kommt, das zumindest zu meiner Zeit sehr viele Hospitanten da waren (Ärzte aus anderen Ländern, z.B. Armenien, die noch keine Berufserlaubnis haben). Hierbei gibt es zum einen eine große Sprachbarriere, zum anderen muss man als PJler diese Ärzte einarbeiten (Blut abnehmen beibringen, das machen ja in anderen Ländern die Schwestern; Station zeigen, helfen bei der Patientenkommunikation...) und das ist schade, da man als PJler eigentlich selbst Lehre erhalten sollte.