Mein PJ am USZ war insgesamt wirklich gut und ich kann es nur weiter empfehlen. Ich war dort für ein ganzes Tertial und durfte auf drei verschiedene Stationen rotieren. In der Chirurgie ist es so, dass jeden Kalendermonat die Abteilung gewechselt wird. Man kann dabei Wünsche abgegeben, die eigentlich fast immer berücksichtigt werden, wenn es irgendwie möglich ist (Notfall ist zb sehr beliebt). Ich kann daher nicht für die ganze Chirurgie sprechen, da ich nicht auf allen Stationen eingeteilt war.
Traumatologie:
Wenn man wirklich Interesse an diesem Fach hat, ist man hier wahrscheinlich eher falsch. Man ist fast nur auf Station, nimmt selten Patienten auf (da diese über den Notfall kommen) und schreibt ansonsten Briefe, macht die Visite (mit) und kann je nach Assistenzärzten mehr oder weniger früh gehen. In den OP wird man nur selten gerufen, wenn man jedoch Interesse daran hat, kann man dort schon freiwillig hingehen (aber eher nur als 2./3. Assistenz). Für nicht sehr OP Begeisterte ist es dagegen recht entspannt hier. Man ist hier ausserdem immer mit 2-3 anderen Unterassistenten eingeteilt, sodass man sich eigentlich recht gut absprechen kann bzgl. OP.
Notfall:
Meine mit Abstand beste Rotation! Man arbeitet hier im Schichtsystem (Früh 8-15, Spät 15-22, Nacht 22-8 mit Tendenz sehr viel früher zu gehen). Man arbeitet immer 4-5 Tage und hat danach 4-5 Tage frei. Im Notfall darf man sehr viel selbstständig machen, sodass ich hier wirklich viel gelernt habe . Frau Gröflin versucht eigentlich jeden für einen Monat im Notfall einzuteilen, was auch recht gut funktioniert. Man sollte sich nicht vom Schichtdienst abschrecken lassen, da vor allem Spätdienste/Nachtdienste und Wochenende nochmal deutlich mehr Lerneffekt haben als der Standardfrühdienst unter der Woche.
Gefässchirurgie
Auch diese Rotation kann ich nur empfehlen. Man ist hier alleine als Unterassistent und hat somit deutlich mehr zu tun als in der Traumatologie, überarbeitet sich aber definitiv nicht. Man hat die Möglichkeit in den OP zu gehen, wenn man Lust dazu hat und darf dann auch mal eine VAC Wechsel selbstständig machen, nähen eigentlich immer und je nach Interesse auch mal mehr. Wenn man das nicht möchte, muss man aber auch nicht. Auf Station macht man Aufnahmen (2-3 pro Tag), kann Briefe schreiben, Visite mitmachen und mehr oder weniger Patienten selbst betreuen. Sehr positiv ist hier vorallem das Team, da wirklich alle Assistenten und Oberärzte/Chefarzt super nett sind.
Weitere mögliche Rotationen sind die Viszeralchirugie (mit Transplantationsstation), plastische Chirurgie/Handchirurgie, Urologie (kann mit als chirurgische Rotation angerechnet werden), Thoraxchirurigie und Herzchirurgie. Ich war selbst nicht auf diesen Stationen aber habe noch folgende Infos dazu mitbekommen:
- Viszeral: OP jederzeit möglich und zum Teil auch häufig
.- Plasti./Handchirugie: sehr viel OP, jedoch sehr interessante OPs --> viele Pat.aufnahmen
-Urologie: sehr selbstständiges Arbeiten, keine feste Einteilung im OP, aber wenn keine Arbeit auf Station trotzdem immer möglich
Man hat ausserdem circa 1-2x pro Monat Pikketdienst. Das heisst unter der Woche von 18-8 Uhr und am Wochenede von 8-8 Uhr Rufdienst. Man sollte dann innerhalb von 30min in der Klinik sein (zum Assistieren bei OPs) und kann danach wieder nach Hause gehen. Wenn man weiter weg wohnt gibt es die Möglichkeit kostenlos ein Zimmer zu mieten in der Nähe der Klinik. Ich wurde jedoch nur 1x in meinem ganzen Tertial angerufen. Ist man auf dem Notfall eingeteilt hat man diesen Monat keine Pikketdienste.
Freizeitgestaltung gibt es in Zürich wirklich viel, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass die Schweiz und vorallem Zürich ein sehr teures Pflaster ist.
Bewerbung
Bewerbung circa 2 Jahre vorher bei Donata Gröflin.
