Die zwei Monate in der Unfallchirurgie haben mir sehr gut befallen. Leider war es gar nicht so einfach den PJ Platz überhaupt zu bekommen. Das Krankenhaus war gerade dabei sich von der Uni Rostock zu trennen, um das Lehrkrankenhaus der MSH in Hamburg zu werden. Am Ende hat es doch alles sehr gut geklappt. Man konnte ein breites Spektrum an traumatologischen Krankheitsbildern sehen. Von der Vorstellung in der Notaufnahme, die Versorgung im OP und während des stationären und post-stationären Verlaufes konnte man die Patienten begleiten. Während meiner Zeit war ich der einzige PJ Student in der Abteilung, wodurch Ich mich oft frei einteilen konnte.
Als OP-Junkie hatte ich meistens die Möglichkeit, von morgens bis abends in den OP zu gehen. Man durfte auch nicht nur Haken halten, sondern auch zunähen, Drainagen legen, Löcher bohren und vieles mehr. Natürlich muss man das eine oder andere Bein in Viererposition halten für die Hüft-OPs, aber zum Glück ist das nicht jeden Tag so wie ich es schon in anderen traumatologischen/orthopädischen Kliniken als Blockstudent erlebt habe.
Die Atmosphäre im Team ist sehr entspannt und nett. Die Ärzte sind immer bereit einem Studenten Dinge zu erklären und zu zeigen. Eines der Highlights ist die morgendliche Röntgenbesprechung in dem ein/e Radiologe/in die Röntgen Untersuchungen des Wochenendes bzw. des Vortages demonstriert. Da habe ich persönlich auch eine Menge gelernt. Als PJ Student in Schwerin hat man einmal in der Woche PJ Unterricht durch die Radiologie. Der restliche PJ Unterricht ist leider wegen des Mangels an Studenten bei oben geschilderter Problematik ausgefallen.
Auf Station macht man eher PJler-typische Dinge wie Arztbrief schreiben, Visite, Reha Anträge ausfüllen, und gelegentlich Blutentnahmen und PVKs. Die Blutentnahmen werden aber großenteils von dem Pflegepersonal erledigt, sodass sich das nur auf wenige, wenn überhaupt, beschränkt.
Im Großen und Ganzen würde ich ein Tertial in der Unfallchirurgie jedem nahe legen, der ein breites Spektrum an Operationen sehen will und/oder an der Notaufnahme interessiert ist.