Ich hatte ein sehr eindrucksvolles Chirurgie-Tertial hier im HUPE Krankenhaus in Rio.
Die Betreuung ist vom ersten Tag an gegeben und man wird direkt allen Ärzten und anderen PJlern der Abteilung vorgestellt. Die Mitarbeit im Klinikalltag hängt sehr von den Sprachkenntnissen ab, ohne gute Portugiesischkenntnisse wird man hier leider wenig mitnehmen. Wenn es sprachlich passt, kann man nach ein paar Wochen schon bei fast jeder OP mit an den Tisch zum assistieren und auch eigene Patienten auf Station und in der Poliklinik aufnehmen und untersuchen.
Am Anfang arbeitet man viel mit den brasilianischen PJlern zusammen, wodurch man schnell ein Teil des Teams wird. Während Untersuchungen und Operationen erklären die Ärzte sehr viel und helfen bei jeglichen Fragestellungen gerne weiter, Lehre steht hier an oberster Stelle. Es wird sehr gerne gesehen, wenn man bis zum Schluss mit den anderen Ärzten im Krankenhaus bleibt (was auch schonmal bis 6 oder 7 Uhr abends dauern kann), dafür kann man jederzeit mit den Betreuern aushandeln, mal einen Tag für ein verlängertes Wochenende zu fehlen.
Ich habe medizinisch sehr viel mitnehmen können! Zusätzlich bekommt man einen Einblick in ein komplett anderes Gesundheitssystem und lernt mit Problemen umzugehen, die man in Deutschland nie antreffen würde. Der Umgang mit Ärzten und Patienten ist sehr freundschaftlich, man wird wirklich von jedem gut aufgenommen.
Freizeit kommt hier im PJ auch nicht zu kurz! Die Stadtstrände Rios laden zum Feierabendschwimmen ein und mit dem ein oder anderen verlängerten Wochenende kann man die Naturstrände und Urlaubsorte rund um die Stadt in Ruhe erkunden.
Für mich war es (nicht nur medizinisch) eine unvergessliche Zeit und ich kann jedem nur ans Herz legen, dieses aufregende Land kennen zu lernen!
Bewerbung
ca. 10 Monate im Voraus über die Universidade do Estado do Rio de Janeiro (International office)