Die Sana Klinikum Hof ist mit vielen Abteilungen ausgestattet für die Innere Medizin, mit Ausnahme der Rheumatologie. Hier bist du richtig, wenn du keinen Bock hast, vier Monate lang nur Blut abzunehmen und PVKs zu legen. Während meines PJ durfte ich Patienten selbständig untersuchen, aufnehmen und betreuen unter Aufsicht von Oberärzten. Die Erfahrung, Patienten "allein" zu betreuen und mal zu überlegen, wie es weiter gehen sollte mit Diagnostik bzw. Therapieverlauf, ist eine super Übung. Die Kollegen respektieren und akzeptieren die PJler wie ein Teil des Teams, nutzen uns nicht aus für "kleinere Aufgaben" und versuchen immer, uns was neues und wichtiges beizubringen. Die Assistentsärzte sind meistens richtig nett und kollegial, sind immer offen für Fragen oder nur zum Gesellschaftleisten bei Mittagsessen. Die Oberärzte sind freundlich und lehren sehr gerne, was besonders gut ist, sogar weil du ja meistens der einzige PJler auf der Station bist.
Besonders gut:
Der Prof. Dr. Dr. med. Sinha ist der Chefarzt für die Kardiologie, Pneumologie, Nephrologie und internistische Intensivstation. Der hält jeden Woche unseren Studenten Unterricht mit viele Begeisterung und Kompetenz. Er lehrt super gerne, nimmt die Studenten wie teil seines Teams auf und versucht so viel wie möglich auf deine eigenen Lernziele einzugehen. Studenten dürfen immer in die Funktionsabteilung gehen und selbst was Üben, wie Herzechokardiographie. Herzkatheter, Bronchoskopie, Thorakoskopie usw., hier kann man immer zuschauen und Frage stellen. Der leitende Oberarzt der Pneumologie Dr. med Hohenforst-Schmidt ist ein super Beispiel davon, wie Ärzte Begeisterung an Lehre haben und die Studenten so viel beibringen können. Der Chefarzt und der leitende Oberarzt sind die besten Ansprechpartner, die ein Student haben kann und mit denen kann man aus dem Innere-Tertial nur viel schlauer raus kommen :)
Alle, aber alle Oberärzte in diesen beiden Abteilungen waren super Klasse! Die absolut beste Rotationen für mich waren Kardio und Pneumo! Wirklich eine RIESIGE Lernmöglichkeit, die jeder PJler sich wünscht: eine Top Vorbereitung, nicht nur für das dritte Staatsexamen, aber auch fürs Leben.
Erwähnenswert ist natürlich auch die Freundlichkeit und besonders tolle Arbeit, die man mit dem Pflege-Team der pneumologischen Station machen kann... dass es so tolle Krankenschwestern gibt, wusste ich bis dahin nicht. Die geben dir den Wunsch, einfach auf der Station für das gesamte Tertial zu bleiben =)
Dr. med. Kapp ist der Chefarzt für die Hämato-Onko, der auch nicht nur Arzt, sondern auch Diplom Biochemiker ist, zeigt uns eine tolle Begeisterung für das Fach. Der ist immer offen für Fragen und erklärt immer sehr viel, was ich besonders hilfereich fand. Oberärztin Dr. med. Luber hat mich in die ersten Wochen betreut, ich habe mich super aufgehoben gefühlt und richtig viel beigebracht bekommen. Kompetenz ist, was man von dieser Abteilung sicherlich erwarten kann.
Kontras:
Nicht so tolle Erfahrungen hatte ich in der Notaufnahme, wo die Pflege besonders schwierig war! Oftmals wurden die infektiösen Patienten, auf die kein anderer Bock, hatte zum PJler geschoben... na ja, die Rotation ist auch nicht Pflicht und deswegen, wenn es dir nicht taugt, kannst auch woanders hin gehen ohne Problem.
Leider war die Gastroenterologie auch nicht besonders gut. Die Assistentsärzte haben die PJler zum Teil völlig ignoriert, nichts beigebracht sowie uns nicht mal in die Visite mitgenommen... obwohl für Aufgaben wie Blutabnahme wiederum wurden wir ständig ausgenutzt. Hier war ich mit einem anderen PJler und wir beide hatten dieselbe Erfahrung. Bei den Oberärzten sowie bei den Assistentsärzten gab es natürlich auch Ausnahmen, welche schon nett waren, leider aber insgesamt war die Erfahrung in der Gastro besonders negativ im Vergleich zu den anderen Stationen (wie oben erwähnt).
Unterkunft:
Obwohl es besonders nett von der Klinik ist, dass sie uns Unterkunft stellen, ist das Hotel echt kacke. Die Zimmern sind klein, das Bett ultra unbequem, die gemeinsame Küche echt dreckig und das Hotelpersonal besonders frech und unfreundlich. Es ist nur vom Namen her ein "Hotel", es ist eher mehr ein Restaurant, das Zimmer vermietet. Obwohl beschrieben gab es keine Waschmaschine und funktionierendes WLAN gab es auch nicht, obwohl es auf der Website beworben wird. Leider hatte ich echt Schwierigkeiten, weil selbst mein Vodafone 3G da nicht funktioniert hat und der Empfang echt Mist war =/
Wenn du ein eigenes Auto hast, kriegst auch ein Parkschein kostenlos. Mittagsessen gibt es in der Cafeteria für 4,45 €, das wird von der Klinik ebenfalls übernommen.