Die Organisation meines PJ- Tertials war mir Abstand die Beste des PJs. Frau Tuczek informierte mich schon frühzeitig über den Ablauf des ersten Tages. Auch im Tertialverlauf war sie bei eventuell anfallenden Unklarheiten sehr gewissenhaft zur Stelle und stand für die Interessen der Studenten ein. Als sehr positiv muss ich hervorheben, dass jeder Student binnen einer Woche einen SAP-Zugang erhielt und sogar einen eigenen Spind. Die PJ- Fortbildungen fanden mehrmals pro Woche sehr zuverlässig statt und sind auch in ihrer Qualität sinnvoll für die Prüfungsvorbereitung. Am Ende sollte es sogar ein dreitägiges Repetitorium für die M3 geben, welches in meinem Tertial jedoch leider Corona zum Opfer fiel. Man bekommt 3 Studientage/Tertial und 200€/Monat Gehalt.
Das Spektrum der HNO im St. Georg ist bis auf die Versorgung mit Cochlea-Implantaten mit dem einer Uniklinik vergleichbar. In meinem Tertial konnte ich angefangen von den HNO-Klassikern (TE, AT, PC, Septumplastik, NNH-OP, Parotidektomie, Tympanoplastiken, Epistaxis, PTA, Vesti-Ausfall) auch viele für mich spektakuläre Operationen und Krankheitsbilder mitnehmen. (Ablatio Nasi mit plastischer Defektdeckung, Jejunuminterponat bei Neopharynxstenose, Laryngektomie bei Larynxkarzinom, tansnasale Biopsie der Augenmuskeln, Tumorresektion im Oropharynx mit forearm flap). Insgesamt nehmen Lehre und Ausbildung im Team einen sehr hohen Stellenwert ein. Zu Beginn wurde erfragt, inwieweit man die Untersuchungstechniken beherrscht. Wenn noch Unklarheiten bestehen, stellt sich jeder gern zum Erklären zur Verfügung. In jeder Situation wurden Krankheitsbilder und Behandlungskonzepte erklärt und spannende Untersuchungsbefunde gezeigt. Entsprechend des eigenen Engagements und eigener Vorlieben konnte man selbstständig Aufnahmen machen, Briefe schreiben und anfallende organisatorische Dinge des Stationsalltages erledigen. Es war sogar möglich, selbst die Visite unter Supervision zu leiten. Es war jederzeit gern gesehen, im OP oder in der Ambulanz zu hospitieren. Mindestens 2x pro Woche wird man selbst für die Assistenz im OP eingeteilt und darf am Ende meist nähen. Durch die verschiedenen Sprechstunden bekommt man zudem gute Einblicke in die ambulante Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Bei interessanten Konsilen oder Notfällen wurde man jederzeit informiert. Blutentnahmen und Flexülen machten nur einen geringen Teil der Tätigkeit aus. Die Zusammenarbeit im Team habe ich als sehr angenehm empfunden. Jeder Einzelne ist sehr sympathisch, kollegial und engagiert. Auf ein gemeinsames Mittagessen wurde stets viel Wert gelegt. Besonders schön ist es, wenn man für das Gefühl bekommt, dass seine Mitarbeit geschätzt wird und dass man als PJler als ein sinnvoller Mitarbeiter das Team bereichert.
Mit gewissem Eigenengagement ist es auch möglich, bei den Kollegen der Belegabteilung für MKG zu assistieren.
Ich kann jedem guten Gewissens empfehlen, sein Wahltertial hier zu verbringen.